Conturen (ohne Zellen), die eine Menge Eiterkügelchen
einschliefsen.
Im Uterus finden such die oft erwähnten Veränderungen
der Schleimhaut und mit Eiter gefüllte Venen.
Das Blut ist syrupartlg, mit wenig Coagulum.
Fünfte Wöchnerin. Reichlicher Ergufs einer
weifslichen, aüs eiweifshaltigem Serum bestehenden und
Eiterkügelchen enthaltenden Flüssigkeit in der Bauchhöhle;
zum ersten Male Ireobachtete ich hier* dafs
das Epithelium auf dem Peritoneum fehlte und dafs
das Zellgewebe blos lag ; (wahrscheinlich eine Folge
der krankhaften Absonderung).
Der Darm ist gesund, eben so die Lungen. Das
Herz enthält ein syrupartiges Blut, sejn Faserstoff
hat mehr körniges als faseriges Aussehen: ' Es enthält
E i t e rkügel c he r i sowohl im Faserstoff eingeschlossen,
als frei im Serum schwimmend *). Die
Uterusmündung ist inwendig schwarz wie gangränös,
trocken. Die innere Höhle desselben mit einem
grauen Ueberzuge bedeckt, als sei die Schleimhaut
brandig. Die schwarze Farbe rührt von in der Substanz
des Uterus infiltrirtem Blut her, die graue
Schleimhaut ist mit Eiterkörperchen und Blutkügelchen
bedeckt.
Sechste Wöchnerin. Eiter in den Venen des Uterus.
Der Ergufs in der Bauchhöhle besteht aus Eiterkügelchen
und Faserstoffexsudat. Die Eiterkügelchen
zerfallen rasch in ihre Kerne.
Siebente Wöchnerin. Die innere Schleimhaut des
Uterus ist mit einem ungeheueren Netze jon Capillar-
gefäfsen bedeckt und sondert schon Eiter ab. «Die innere
Haut der Venen ist ohne Gefäfse.
*) Dies ist zuerst yon F r o r i e p , dann von mir beobachtet
worden. Vergl. 1. Heft. /
Achte Wöchnerin. In der Bauchhöhle wenig Ergufs.
Das Blut des Herzens syrupühnlieh, enthält Eiterkügelchen.
In den Venen des Uterus Eiter. Die
etwas vergröfserte'Milz zeigt einigoZoll tiefe und eben
so breite weifse Stellen. Sie sind voll Eiter.
Z u s a t z.
§: 4 .' Im. Scorbut kann das .Blut auf zweierlei
Weise sich in die Gewebe ergiefsen. Es kann seinen
Farbestoff abgeben, mit seiner Flüssigkeit durch die
Wände der Capillargefäfse schwitzen, oder diese selbst
können zerreifsen und in den blutigen Ergüssen des
Skorbuts finden sich dann Blutkügelchen. Eine mehrfach
von mir wiederholte Beobachtung, allein hinreichend,
um ein ausschliefsendes System der Ilurnoral-
pathologie zu Widerlegen, das manche Aerzte, die
nicht ohne System leben können, wieder geltend machen
möchten. Dafs die Flüssigkeiten des menschlichen
Körpers eine grofse Rolle in den Krankheiten
spielen, wer möchte es leugnen, aber ist es darum
nöthig, alte Theorieen, die, obgleich genial, doch
einseitig waren, wieder hervorzurufen?
§. S.
l i e b e r d e n K o t z b e im Me n s c h e n .
Die bei dem jetzigen Zustande unserer Kenntnisse
über Ansteckung wohl nicht zu entscheidende
Frage, ob die Rotzkrankheit von Pferden auf Menschen
übertragbar sei, soll uns hier nicht beschäftigen.
Nur zu sehr gewifs ist es, dafs wir den furchtbarsten
Krankheiten des Menschen eine neue, schnell
tödtende und schnell zersetzende hinzufügen müssen,
sei sie nun selbstständig; oder durch Ansteckung; ent-
wickelt. Den früher in Ra y e r ’s Abhandlung über
12