Körper waren in beiden Nieren blutleer. An den
Harnkanälen liefs sich nichts Abnormes erkennen.
§. 3* Resultate.
Vor Allem glaube ich, dafs es nóthwendig ist, vorläufig
für die mit Wassersucht und _eiweifshaltigem
Urin verbundenen Entartungen der Nieren den Namen
der Brightschen Krankheit beizubehalten. Die
von R a y e r angenommene Eintheilung wird gewifs
eine bedeutende Modification erfahren müssen. Aus
den früher von mir,- Valent in und Hecht beschriebenen
Fällen und den vorstehenden Beobachtungen
ergeben sich folgende Resultate. Die Nieren zeigen
in dér Brightschen Krankheit in ihrer Struktur mehrere
an sicK ganz verschiedene Veränderungen, die
ganz verschiedenen pathologischen Vorgängen ihr
Daseyn verdanken.
I. E n t z ü n d u n g .
Er s t e r Grad. Congestion in den Malpighi-
schen Körpern. Beob. 1. 2.
Zwe i t e r Grad. Bildung von-Entzündungskugeln
in den Malpighischen Körpern und Blutge-
fäfsen der Rindensubstanz und Daseyn aufserhaib derselben
im Nierengewebe. (S. die Unters, im ersten
Heft und Beob. 3, 4, 5, 6, 7). Diese'Foi^m habe
ich am häufigsten in der Brightschen Krankheit beobachtet.
II. Ci r r hos e . A ' b l o g e r u n g vo n F e t t k ü g e l c h e n i n
der Co r t i c a l s u b s t a n z .
E r s t e r Grad. Ablagerung von freien Fettkügelchen
in der Corticalsubstanz, ohne dafs die Harn-
gefäfse oder die Blutgefäfse merklich leiden.
Z w e i t e r Grad. Ablagerung von gelblichen
veränderten Fettkügelchen innerhalb der Harnröhren
der Corticalsubstanz. Blutgefäfse unverletzt. Hierher
gehört, wie es scheint, der von Val en ti n beschriebene
Fall.
Dr i t t e r Grad. Ablagerung eigenthümlich
veränderter Fettkörper in regelmäfsigen Reihen an die
Stelle der Harnkanäle der Rindensubstanz, die zerstört
werden, wie die Gallenkanäle im höchsten Grade
der Cirrhose der Leber. Hierher gehört vorzüglich
die Beobachtung 10, und wahrscheinlich die von
Hecht .
III. E n t a r t u n g u n b e s t immt e r Form.
A n m. Mit dem blofsert Auge schien es mir bis
jetzt unmöglich, die Klasse der Entartungen zu bestimmen,
und sollen Beobachtungen über die Natur
der Brightschen Krankheit Werth habenx so müssen
sie künftig immer das Mikroskop zu Hülfe nehmen.
Die weitern Folgerungen, die aus den angeführten
Beobachtungen über Flüssigkeit des Bluts, Gleichzeitigkeit
der Leberkrankheifen u. s. w. zu ziehen wären,
sollen mit fernem Untersuchungen in einem der
folgenden Hefte dargelegt werden. ;
Cap. 2.
Verei terun-g der Sieren. .
(Vgl. einen andern Fall in der Abhandlung Aber die Milz).
Bei einer 52jährigen Frau , die ich nicht im Leben
beobachtet, die an Apoplexie der Lungen und
Ergufs eines blutigen Serums in beiden Pleurasäcken
gestorben, fand ich die rechte Niere auf folgende
Weise verwandelt: Sie bildet eine grofse mit Eiter
gefüllte Kyste. Der Eiter .war grauweifs und sehr
flüssig. Die Kyste war durch die fibröse Haut mit
den membranösen Kelchen und dem Becken gebildet.
Von der Nierensubstanz keine Spur mehr, so dafs
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