wichtig sind, und dass das Aufheben der Funktion
einer Strecke desselben den Tod bewirken kann.
Weiterer Theorien, und in welcher Verbindung
nothwendig die Verletzung innerer Organe, z. B.
Entzündung der Lungen u. s. w ., die gleichzeitig
meist mit dieser Affektion existirt, stehen, glaube
ich mich enthalten zu müssen. Denn ich hatte
hier nur den kranken Zustand des Zellgewebes
zu untersuchen.
5) F e t t a b l a g e r u n g in den Arter i e n .
Eine Veränderung, die bis jetzt fälschlich zu ganz
verschiedenen Affektionen gerechnet wurde, ist
folgende': Zwischen der mittlern und innern Haut
der grossen Arterien finden sich (bei Greisen wie
bei andern Personen) Flecken von verschiedenem
Durchmesser, die erhabener, als die Umgegend,
weicher, ungleich und weissgelblich gefärbt sind;
zeigt sich nun eine intensive, so oft cadaveröse
Röthe der innern Arterienhaut, so ist eine Arte-
ritis(fertig, und ich bin selbst Zeuge eines^olchen
Irrthums gewesen. Andere betrachten diese Flecken
als Anfangspunkt der Knochenablagerung. Ich
finde mit dem Mikroscope, dass eine enorme Ablagerung
von Fettkügelchen einzig und allein diese
Verletzung constituirt, und in der That zeigt sich
dem blossen Auge schon eine bedeutende Aehn-
lichkeit, mit gewissen Formen der Fettablagerung
in der Leber.
6) Ueb e r das Lypom oder die F e t t g
e s c h w u l s t . Eine Untersuchung über dessen
Natur habe ich schon in meiner Inauguraldissertation
1835 bekannt gemacht. Müller (sein Archiv
VT. Jahresbericht. 118. 1836) ist zu demselben
Resultat gekommen. Das Lipom (tumor adiposus)
bildet auf der Oberfläche des ganzen Körpers vorkommende,
in der Fettschicht der Haut wurzelnde,
abgerundete Geschwülste. Sie zeigen sich dem
Gefühl elastisch, und können, wenn sie in einen
andern, gleich zu beschreibenden Zustand übergehen
, das Gefühl der Schwappung täuschend
nachahmen. Eben so entwickeln sich auf ihrer
Oberfläche die Venen in grosser Zahl und Ausdehnung.
— Es bedarf in diesen Fällen einer genauen
Kenntniss des Entwickelungsganges des fun-
gus medullaris, um sie von diesem zu unterscheiden.
Auf dem Durchschnitte zeigt das Lipom eine
gelappte Masse, die in den Zellgewebsabtheilun-
gen, die sie einschliessen, grosse Fettklumpen enthalten,
Unter dem Mikroscop„fand ich die Zell-
gewebsfasern, die das, das Fett einschliessende
Gewebe bildeten, durchaus wie das normale beschaffen.
Das Fett selbst war in normalen Kysten
eingeschlossen, die zwischen den Maschen des Zellgewebes
lagern. Diese Organisation habe ich in
den gx-össten, wie in den kl^nsten gefunden. So
fand ich sie noch neulich in einem Lipom des
linken Oberschenkels, das von Velpean exstirpirt
wurde; es wog 28 Pfd., zu denen man noch ein
Quart Flüssigkeit ungefähr, die wähl end der Operation
ausfloss, und sich an einem Theile der Geschwulst
gesammel hatte, hinzui'echnen muss. Dieses
Lipom enthielt in einem kleinen Theile einige
dunkle l'öthliche Lappen von weicher Consistenz.
Sie gehörten der folgenden Entartung an, wie die
mikroscopische Untersuchung ei'gab.
7) Tumor ge l a t i n os us , (cancer colloide.)
Diese letztere Benennung wuide zuerst von Cru-
veilhier’s Geschwülsten gegeben, die lappig, von
der Consistenz und Farbe von Gallerte sich zeigten.
Seitdem ist aber ein grosser Missbrauch mit
dem Worte gemacht worden. Ich habe Gelegenheit
gehabt, die der Societe anatomique voi'gezeig-
ten Fälle von canc. colloide, die C. selbst so nannte,
zu untersuchen. Es war eine lipomatöse Geschwulst,
die zugleich Colloidmasse enthielt. Ich habe aber
auch Fälle beobachtet, wo das Colloid das einzige
Constituens der Geschwulst bildete. Ich werde
von allen drei Alten ein Exemplar nach den bei
Ni\ I. und II. unmittelbar nach der Exstirpation
angestellten Untersuchungen beschreiben. — Von
dieser Entai’tung, die, wie wir sehen werden,
ganz dem Fettgewebe angehört, und einen Ueber-
gang des Lipoms bildet, ist folgende Entartupg
dui’chaus zu untei-scheiden, die man bisher mit