icli überall, selbst in den kleinsten Theilen, durchaus
normärle Muskelbündel mit den Queerstreifen,
zwischen und auf ihnen aber eine grosse Menge
Fettes abgelagert. Dieses war aber auf eigenthüin-
liche Weise disponirt; es hatte nämlich nicht das
Zellgewebe sich vermehrt, ja es entsprachen die
Menge der Fettkysten durchaus nicht der grossen
Menge von Fetttropfen, die zwischen den Muskeln
abgelagert waren; ein Verhältnis^, dass, wie
wir gleich sehen werden, auch bei einigen andern
Krankheiten vorkommt. Zahlreich genug, doch
in geringerm Grade, fand ich das Fett zwischen
den Scheiden der Sehnen und Nerven, dagegen
zwischen den Primitiv fasern selbst sehr wenig.
D ie Muskeln der obern Exstremi(ät boten das normale
Aussehen. Ich habe seitdem diese Beobachtungen
wiederholt, und bin daher zu dem Schlüsse
gelangt: die sogenannte FettverWandlung der Gewebe
besteht nur in der Zwischenlagerupg des
Fetts, nackt und in Kysten zwischen ihren Primi-
tivfasern. Nur die Muskeln verlieren ihre Farbe. *)
2) F e t t a b l a g e r u n g in der Leber . Im
gesunden Zustande enthält die Leber nur sehr sparsame
Fettkügelchen, die selbst mit dem Mikroscope
erst gesucht werden müssen. Im kranken Zustande
dagegen kann die Fettablagerung in sehr bedeutender
Quantität stattfinden, und das ganze Aussehen
der Leber verändern. Die gesunde Struktur
der Leber, die capillare Vertheilung ihrer Gefässe
ist eben so wenig bekannt, als ihre verschiedenen
Krankheiten, die in chronischen Uebeln so wichtig
sind; denn man wird doch Kenntniss der weisen
Farbe, der phthitischen Leber, der grünlich-fetten
Inseln in der Substanz, in andern Krankheiten
*) Gelähmte Muskeln (in Folge von Bleivergiftung) boten
dem blossen Auge die bekannte Decoloration, und auch
das Mikroscop zeigte keine weitere Veränderung der
primitiven Muskelbündel, ln welchem Verhältnisse
steht die Färbung der funktionirenden Muskeln und
die Entfärbung der auf irgend eine "Weise combinuir-
lich gehemmten? Dies scheint mir eine für die Physiologie
der Muskelbewegung sehr wichtige Frage!
nicht für einen Fortschritt halten? — Ich theile
folgende Bemerkungen mit: die gelblich-grünen
Inseln, die man in der Leber zuweilen findet, und
sich fettig anfühlen, bestehen aus einer grossen
Menge, ohne Kysten abgelagerter Fettkügelchen
mit einer geringen Quantität gelblich-körniger
Masse, (die wahrscheinlich dem färbenden Stoff
der Galle angehört.)
Die weisse Leber der Phthisischen enthielt
der Fe t tk ü g e l c h e n eine so grosse Quantität,
dass der grösste Theil der Lebersubstanz fast daraus
zu bestehen schien. Diese Veränderung fand ich
auch dann, wo die Leber nicht phthisisch, aber
krankhaft weiss war, ich fand alsdann das Fett
nicht in Kysten, sondern matt abgelagert.
3) Gran ul ö s e Af f ek t ion der Leber .
Mancher Leser, der aus eigener Anschauung und
aus den Beschreibungen von Bright und andern
die granulöse Affektion der Leber kennt, wird erstaunen,
diese Krankheit hier zu finden; ich bemerke,
dass ich es nicht für unmöglich halte, dass
in der Wassersucht eine der pag. 49 beschriebenen
Nierenkrankheit ähnliche Aifektion statt haben
könne, die auf Entzündung beruhe. Ich habe sie
aber nicht beobachtet, um daher Verwechselungen,
wenn jenes statt fände zu vermeiden, werde
ich einen Fall, der vor mir liegt, erst beschreiben,
soweit sich der krankhafte Zustand dem blossen
Auge darstellt. F r a u m i t A s c i t e s , ohne eiwe
i s s h a l t ig em Ur i n , b e deut endem Ana-
s a r k a der unt e r n Ex t r emi t ä t e n . Das ganze
Subjekt bietet eine enorme s e l t ene FettabJage-
rung, das auf dem Bauche ungefähr decimêtre
«mfliegt. Biusthöhle: Lungen gesund, Herz mit einer
mässigen Fettschicht, im Pericardium keine Spur
von Wasser. Unterleib: In dem Erguss Spuren
von in der letzten Periode stattgefundenen Peritonitis.
Die Nieren haben gewöhnliche Form und
Aussehen. Milz, consistenter als gewöhnlich. Die
Leber ist fast von der natürlichen Grösse, doch
eher etwas kleiner. Auf ihrer Oberfläche, und
b e i j e d em Du r c h s c h n i t t e unterscheidet man