erfahren mufsten und dafs hier gewifs die Ursache der
Apoplexie des Magens zu suchen ist. Die Thymus
ist sehr hart. Aufser ihr findet sich noch, den Oesophagus
und die hintere Seite der Trachea bedeckend,
eine 1 undliche, gänseeigrofse Geschwulst, hart,
weifsj mit melanotischen Flecken. Die Thymus wiegt
mit dieser Geschwulst 3 | Unzen.
Mikioskopische Analyse. In der Geschwulst, die
■vielleicht eine entartete Drüse ist, finden sich unregel-
mäfsige Fasein, eine formlose Masse, weifse rundliche
Kügelchen, wie in den normalen Drüsen, und einige
Zellen mit Kernen. In der Thymus finden sich
aufser den bekannten Körpern der Thymus runde Zelr
len mit mehreren Kernen und geschwänzte Zellen, so
dafs die Entaitung mit denen der Schleimhaut des
Kehlkopfes einige Aehnlichkeit hat (vergl. Abh. IV.
§• 4).
§ . 2.
Entartung der MH*.
(Vergl. H aeser’s Archiv. 1811.)
Malpighi hat zuerst an der Milz einiger Säu-
gethiere, des Schafes, jSchweines u. s. w., kleine weifse
Körper beschrieben, die sich bei dem Menschen'nach
ihm seltener finden; Rudo lphi läugnet sie dort
durchaus. Ru dol p hi beschreibt sie als kleine runde,
weifsgiaue Körperchen, deren jedes an einem Ge-
fäfs, wie an einem Stiele, hängt. Ihre Gröfse beträgt
bei den kleinern Thieren eine Viertel- bis eine Drittel
-Linie , bei dem Kinde eine halbe Linie. Heraus-
gehoben fallen sie zusammen oder zerfliefsen. (Veröl.
Rud o lp h i , Physiologie B. II. Abth. 2. ,S. 175).
Eine sehr genaue Beschreibung dieser Körper gab
J. Müller, Physiologie I. S. 555; nach ihm sind bei
den oben genannten Thieren diese Körper Erweiterungen
der weifsen, die kleinen Arterien des Milzgewebes
begleitende Scheide (die nicht mit den fibi Ösen
Grundgerüge der Milz zu verwechseln ist) ; sie com-
munlciren nicht mit den Gefäfsen, sind hohl und enthalten
eine Flüssigkeit, deren Kügelchen denen gleichen,
weichte die Hauptmasse der Milz bilden. J. Müller
glaubt, dafs die bei dem Menschen zuweilen beobachtetet,
z. B. von Dupu y t ren , hiervon ganz
verschieden und ihre Natur ganz unbekannt sei.
Die folgenden Untersuchungen werden hoffentlich
einiges Licht über diesen Gegenstand vei'breiten; von
Thieren habe ich die Malpighischen Körper beim
Schweine jmd Schafe untersucht und die Körperchen,
die sie enthalten, denen der übrigen Milz gleich gefunden.
Es können zweierlei Körper in der Milz des Menschen
Vorkommen; die einen sind nichts als Miliartuberkeln
, die anderen wahre Malpighische Körper,
wie bei den genannten Thieren. Dies wird unzweifelhaft
aus den folgenden Beobachtungen hervorgehen.
1) Tuberkeln der Milz.
Bei - dem an Hydrocephalus acutus gestorbenen
Soldaten,» von dem in Abhandlung I. die Rede ist,
fanden sich einige Tuberkelablagerungen auf dem
untern Theil der Lunge, während diese sonst gesund
waren. Miliartuberkeln befanden sich aufser-
dem auf dem serösen Ueberzug der Leber, sparsam
in deren Innerem, ferner in dem Nierenbecken und
auf dem serösen Ueberzug des Herzens. Die eben
nicht vergröfserte Milz war mit weifsen, rundlichen,
kleinen, nicht hervorragenden Flecken bedeckt, bei einem
Durchschnitt zeigte das Milzgewebe sich mit einer
grofsen Zahl weifser heryprragender Körperchen besäet.
Sie hatten ^ Million Durchmesser.' Diese
Körperchen waren weifslich härtlich, isolict, nicht
mit der übrigen Milzsubstanz zusammenhängend, ohne