deutlich angefiillt sehe, das neben einem unversehrten
Harnkanal liegt. Es finden sich einige sparsame
Fettkügelchen abgelagert. An das Skalpell hängt
sich eine weifsliche coagulirbare Flüssigkeit beim Einschnitt
in die Corticalsubstatfz an, es sind ihres Farbestoffs'
fast beraubte Blutkügelchen, wie ich durch
Jod sehe.
6) Die folgenden Nieren wurden mir von einem
Zuhörer gebracht, der sie beim Seciren gefunden.
Sie sollten von einem 18jährigen, an Wassersucht gestorbenen
Mädchen kommen. Sie waren bedeutend
vergröfsert, die Medullarsubstanz roth, die der Rinde
vergrößert und mit gelblichen Körnern, die dem
blofsen Auge sichtbar etwas hervorragen, durch und
durch besäet. Es fanden sich Körner, aus lauter zusammengesetzten
Kugeln bestehend, doch fand sich in
der Rindensubstanz keine Spur von Blutkügelchen
mehr, während die Gefäfse der Medullarsubstanz von
wohl erhaltenen Blutkügelchen strotzten. —
7) Junger Mann von 26 Jahren. Allgemeine
Wassersucht, Eiweifs im Urin. Die eine Niere 8, die
andere 7\ Unzen wiegend. Die Medullarsubstanz
blafsroth, die der Rinde gelblich mit weifslichen
Flecken untermischt. Die Medullarsubstanz scheint
abgenommen zu haben. Sow'ohl innerhalb als aufser-
halb der Gefäfse und der Malpighischen Körper finde
ich zahlreiche zusammengesetzte Kugeln, nur hin und
wieder zahlreiche Fettkügelchen in der Rindensubstanz
abgelagert. Die Leber enthält viele Fettkügelchen.
B. Zwe i t e Reihe. Zur Cirrhose gehörig.
8) Er s t e r Grad. Frau von 28 Jahren starb an
allgemeiner Wassersucht nach 48stündigem Aufenthalt
im Hospital. DasDaseyn von vielem Eiweifs wurde mir
versichert. Es fand sich Peritonitis (wie oft Folge langbestehender
Wassersucht). Jede Niere wiegt über sechs
Unzen, die linke ist am meisten entartet. Die Medullarsubstanz
ist nur noch in einer dünnen Schicht vorhanden,
die Rindensubstanz ist weich, zerreiblich, auf der
äufsern Fläche gelbroth, gesprenkelt. Die gelben
Stellen sind rundlich, zahlreicher in der linken als in
der rechten, ; so dafs sie gelb wie Leber erscheint.
Die Flecken fangen an, etwas hervorzuragen. Die
Malpighischen Körper fand ich frei, unversehrt, die
Harnkanäle mit einer Menge blafsgelblicher Kügelchen
gefüllt. Sie werden durch warmen Alkohol in
eine gleichförmige Masse verwandelt, während Essigsäure
keine Wirkung auf sie hat; ich halte sie für
eine fettartige Substanz. Außerdem erscheint in der
Rindensubstanz- eine grofse Menge Fettkügelchen abgelagert.
Bei der Maceration der Nieren werden die
weifsen Ablagerungen noch deutlicher und erscheinen
als Fettansammlungen. Sie erscheinen auch als solches
durch Reaktion der Hitze und durch heifsen
Alkohol.
9) Ein Mann von sechzig Jahren. Allgemeine
Wassersucht, doppelt vergröfsertes Herz, Magen, wie
bei alten Säufern, erweicht, enthält ergossenes Blut.
(Es hatte Blutbrechen statt gefunden). Die Leber
verkleinert, bjafs. Die Lunge so emphysematos,
dafs sich die Luft leicht durch alle Zellen vom Umfang
austreiben läfst. In den Nieren finden sich die
Malpighischen Körper sehr injicirt und zwischen den
Gefäfsen hin und wieder regelmäfsig in länglichen
Reihen geordnete durchscheinende Kügelchen abgelagert,
wie in dem Fall 10. Also beginnende Cirrhose
der Niere. Eiweifs war nicht in dem Urin.
10) Zwei t er und d r i t t e r Grad. Mann.
Hydrothorax. Ascites. Ob Eiweifs im Urin, habe ich