durch dies Hinüberragen der Geschwulst ganz seitlich,
statt in der Mitte zu seyn. Alle Gewebe sind
gesund, die Entartung geht offenbar von der Schleimhaut
aus, denn unter der entarteten Schleimhaut sind
die übrigen Schichten, Muskeln und Knorpel wohl
erhalten, nur nach oben hat die Geschwulst den Giefs-
beckenknorpel der kranken Seite und die Epiglottis
so eingeschlossen, dafs^ man mit blofsem Auge keine
Spur mehr davon sieht. Unter dem Mikroskop besteht
die feste grauweifse Geschwulst aus kernhaltigen
runden Zellen, aus geschwänzten Zellen, die sich in
Fasern verlängern; (diese beiden bilden die gröfsere
Masse) und aus einigen sich verzweigenden Fasern.
Viele Zellen sehen ganz den Epitheliumzellen ähnlich,
nur enthalten sie mehrere Kerne. Diese Entartung
ist also ganz der vorigen ähnlich.
3) Frau über 40 Jahre alt, kräftige Constitution,
Wäscherin, litt seit mehreren Jahren an Kurzathmig-
keit, ihre Sprache ist jetzt leise, aber verständlich,
man entdeckt leicht den Kehlkopf als Ursache, indem
dieser angeschwollen ist. Uebrigens alle Funktionen
ungestört..
Die Laryngotracheotomie wurde ohne Erfolg
versucht und die Kranke starb plötzlich nach einigen
Wochen, Ich konnte leider der Autopsie nicht beiwohnen.
Der In t e rn e fand viele Tuberkeln in den
Lungen, die kleine Höhlen bildeten, und das Blut flüssig
(wie gewöhnlich bei plötzlichem Erstickungstode). -
Im Kehlkopf fand ich folgende Entartung: Oeff-
nete man_ihn, so sah man, dafs die beiden Seitenwände
so verdickt waren, dafs Jcaum eine mäfsige
Sonde durch die übrig gebliebene Oeffnung dringen
konnte, die Entartung hat sich aber nicht wie früher
auf die inneren Theile beschränkt, sondern,j mit «!en '
vordem Kehlkopfmuskeln verschmelzend, bildet sie
fy
nach aufsen eine Hervorragung in der Gegend des
dritten Ringes der Luftröhre. Die innere Höhle des
Kehlkopfs bildet einen engen geschlängelten Kanal.
Von den rechten Stimmbändern Jst keine Spur mehr,
von den linken ist von den untern noch ein Stückchen
und der fast geschwundene Fentriculus da. (Es ging
also wieder die Entwickelung von einer Seite aus.)
Die Stelle der Stimmbänder wird von der entarteten
Masse eingenommen. Die Cartil. cricoid. und thyreoid.
sind Wohl erhalten, dagegen sind die Cartil. arytaenoid.
beider Seiten in der Entartung eingeschlossen und
man fühlt sie deutlich in der hier 12 Miilim. dicken
Substanz. Die Epiglottis ist verdickt (6 Miilim.),
aber ohne Geschwüre. Die Entartung selbst ist weifsgrau
und auf der Oberfläche besonders aus linsen-
grofsen rundlichen Körpern zusammengesetzt (wie
Granulationen), die durch eine feinere Masse verbunden
sind.
Unter dem Mikroskop erscheint die gröfste Ana*
logie mit den vorher beschriebenen Fällen; cylindri-
sche Fasern, geschwänzte Zellen mit Kernen, kleine
Kügelchen bilden die Formelemente, nur das ist
hier eigenthümlich, dafs die Masse auch die Muskeln
ergriffen, aber sie nicht verwandelt, sondern nur einschliefst
, und zuweilen sah ich eine Muskelfaser inmitten
der Masse unter dem Mikroskop.
Sollten jene Granulationen nicht entartete Follikel
der Schleimhaut seyn ? Denn sie fanden sich nur an
der Oberfläche, nicht in der Dicke der Substanz.
Anmer kung. Ich mufs mich für jetzt mit der
getreuen Darstellung der Thatsachen begnügen und
behalte mir für eine andere Gelegenheit die weitere
Entwickelung meiner Ansicht vor, dafs alle diese Ent-
aitungen, von denen in diesem Abschnitt die Rede,
demScirrhus ganz fremde Gewebe sind und nur durch
Tm
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