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Einfluss der Unterdrückung; der Transpiration
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1) 12. Nov. Einen Frosch überzog ich ganz,
mit Ausnahme der Mund-, Nasen- und After-Oeftnung,
mit Eiweifs. I^ach zwei Stunden hören die Athembe-
wegungen auf. Das Thier ist wie betäubt und macht
nur gereizt Bewegungen.
Die Schwimmhaut ist wie mit einem Schleim bedeckt^
aber die Circulation ungestört.
Nach einigen Stunden haben sich wieder schwache
Athembewegungen eingestellt. Das Thier ist wie
schlafend.
Am folgender) Tage zeigt das Thier gereizt leise
Bewegungen, Athmen hat völlig aufgehört. Circula-
tion dauert fort, das Thier, das bisher aufser dem Wasser
gewesen, nun hineingesetzt. Es stirbt aber denselben
Tag. Die Lungen sind collabirt, luftleer. Das
Blut in seinen Getäfsen ist fast gleichförmig, keine Spur
von Blutkörpern, und im Gewrebe der Lungen eine ungeheure
Menge (alte) Fettkysten abgelagert. Die Blutkörper
des Herzens sind normal, das Blut flüssig, das
sonst grauweifse Gehirn ist roth, mit einem Ungeheuern
Capillarnetz bedeckt. Unter der Haut und in den
Cavitäten-so viel Serum ergössen, dafs die Organe
darin wie gebadet sind. (Wassersucht.)
2) IS. Nov. Ein Froscli mit Leim bestrichen,
mit Ausnahme der Mund-, Nasen - und Afteröffnung.
Das Thier blieb munter, f
19. Nov. Der Versuch wiederholt. Die Circulation
wird unregelmäfsig, stockt in vielen Gefäfsen und das
Blutroth löst sich in ihrem Serum auf.
^ 21.Nov. Morgens. Die Circulation in der Schwimmhaut
hat aufgehört, eben so jede Sekretion der Haut*
Die Bewegungen an der Kehle 40 in der Minute.
Abends Tod. Herz ohne Bewegung. Das dunkel-
rothe Blut ist flüssig und gerinnt bei Berührung mit
der Luft. Nirgends Ergufs von Wasser.
3) 16. Nov. An 3 Fröschen zugleich experi-
mentirt.
Nr. I. wurde Mittags mit Copalfirnifs überzogen;
die Bewegungen werden träge, die Bewegungen am
Kehlkopf haben Abends aufgehört.
Am 17. todt. Die Epidermis schält sich in breiten
Lappen ab, unter ihr sind dieGefäfse aufserordentlich
geröthet, in der Mundhöhle ist viel Schleim, die Brusthöhle
mit Serum angefüllt und die Lungen so zusammengefallen,
dafs sie kaum zu finden; sie sind braun-
roth, luftleer, alle Gefäfse darin mit festem Blut gefüllt,
man sieht eine weifse Masse baumartig sich in
dem Gewebe der Lunge verzweigen (exsudirter Faserstoff?)
Das Blut im Herzen flüssig. Blutkörper normal.
Viel Wasser in den Muskeln, selbst im Gehirn und
Rückenmark. Die Nieren sehr injicirt.
Nr. II. Dasselbe Experiment mit demselben Er-
folg, doch ist die Quantität ergossenen Wassers noch
bedeutender.
Nr. III. Als Gegenprobe wurde ein Frosch abgetrocknet
und in ein trockenes Glas gesetzt. - Er
war am 17., wo seine Collegen schon gestorben, noch
ganz munter.
4) Doch scheint der Firnifs auch durch Resorption
zu wirken.
Zwei damit überzogene Frösche starben schon
nach einigen Stunden. Das flüssige Blut coagulirte an
der Luft.
Dagegen bestrich ich bei einem Frosche nur die
Bauchseite und die Schwimmhäute mit Copalfirnifs und
das Thier blieb gesund, bis ich am folgenden Tage
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