Uterus ist unter dem Mikroskop mit einer formlosen
Masse bedeckt , die aus -sparsamen Eiterkügelchen
und unzähligen grauen Körnern, wie Eiterkerne-, die
in regelmäfsigen Linien liegen, bestellt. Die graugrüne
Farbe geht durch die Schleimhaut einige Linien
tief in die Uterus - Substanz, wo diese wiederum
weif's wird. Die Venenhäute des Uterus erscheinen
zuweilen roth, aber nur von aufgelöstem Blut-
roth, denn nirgends sind Capillar- Gefäfse Zu sehen
und die Cylinderepithelien zuweilen wohl erhalten.
Der weifse Inhalt der Uterusvenen besteht aus Eiterkügelchen
, die w e n i g C o n sjs t e n z h a b e n *) und
aus einer feinfaserigen Masse und zahllosen schwarzen
Körnchen. Die faserige Masse gehört de/ zerstörten
innern Haut der Venen an.
Die Nieren sind vergröfsert, die linke wiegt 7
Unzen; sie erscheinen wie mit rother Gallerte infil-
trirt, obgleich Rinden- und Marksubstanz gut geschieden
sind.
Unter dem Mikroskop sah ich dieselbe Erscheinung
wie bei der Magenschleimhaut* Blut, das die
Capillargefäfse verlassen und sich in der Substanz der
Nieie lnfiltint hat. (Leider war, da kein Symptom
dazu auftorderte, der Urin nicht untersucht worden,
doch war er wahrscheinlich eiweifshaltig). Das Blut
im 1 echten Herzen ganz flüssig, ohne Coagulum, im
linken ein wenig dünner, leicht zerreiblicher Faserstoff.
Ich finde keine Eiterkügelchen im Blut, dagegen
im Blutendes Herzens eine grofse Menge Fetttröpfchen,
was anormal ist, da Fett sich nicht im
Blut frei findet.
Dritte Wöchnerin. Der Uterus zeigt auf der
Schleimhaut einen graugrünlichen Ueberzug wie in
*) Ein häufiges Phänomen bei Zersetzungskrankheiten.
den früheren Fällen. Hier (wie in allen übrigen von
mir beobachteten Fällen, doch mehr oder minder nach
den einzelnen Fällen) sind seine grofse Zahl Venen
leer, andere mit Blut gefüllt, und andere mit Eiter;
in einigen dieser letztem sind die innern Häute gut
erhalten, in andern sind sie zerstört. Der Eiter befand
sich in diesem Falle in so ungeheurer Quantität
in den Venen, dafs wohl der Gedanke an eine unmittelbare
Verwandlung des Blutes in Eiter innerhalb der
Venen kommen konnte. Uebrigens sind die meisten
Eiter enthaltenden Venen, von der Schleimhaut entfernt,
in der Dicke des Uterus enthalten. Darmkanal
und Nieren sind gesund. Die Leber zeigt sich
einfarbig; der Schein der zwei Substanzen (bekanntlich
durch die blutgefüllten Gefäfse und die Gallengänge
hervorgebracht) fehlt, sie zeigt nur einige
Weifsliche unbestimmte Flecken. Diese bestehen aber
nicht, wie ich vermuthen durfte, aus Fettkügelchen,
sondern aus zahllosen kleinen dunklen Molekülen, die
die Gallengänge bedecken. Sie sind denen im Uterus
beobachteten ähnlich und gewifs das Resultat einer
krankhaften Absonderung des Bluts. Das Blut
im Herzen ist syrupartig, fault so rasch, dafs die
Blutkügelchen 50 Stunden nach dem Tode schon bei
kalter Witterung ihren Farbestoff abgegeben haben
und dann blasse Körner erscheinen. Ueberhaupt faulen
alle Leichen der von mir beobachteten Metroperitonitis
ße\\r schnell.
Vierte Wöchnerin. In der Bauchhöhle kaum einige
Spur von Ausschwitzung auf dem Peritonäum, dagegen
findet sich eine bedeutende Ausschwitzung von
Faserstoff auf der Pleura. Sie bildet dort eine zolldicke
Membran, unter der die Pleura unverletzt ist,
und besteht aus cylindrischen Fasern mit noch rauhen