4) Um 12 Uhr ein Frosch der Kälte ausgesetzt.
Um 3 Uhr die Circulation in einigen Gefäfsen langsam,
das Serum gefärbt, die Gewebe mit rothen Flecken,'
die Bewegungen noch munter. Um 11 Uhr
Abends todt; die Muskeln ganz starr, das Herz
roth, die Blutkörper erscheinen rund.s Die Lunge
roth mit meistens veränderten Blutkügelchen.
7. Jan. Abends 10^ Uhr,
Thermometer der Sternwarte:
Maxifh. Minim. Mittel.
— 4°, 3' — 10?' 2 .7°, 2
5) Ein FroSch vor’s Fenster der Kälte ausgesetzt.
8 Uhr des andern Morgens: Das Thier todt. Die
Schwimmhäute nicht injicirfaber an den Schenkeln Rothe.
9 Uhr: Das Blut ist im Herzen flüssig, der Farbestoff
der Blutkörper aufgelöst; durch Jod werden die verschwundenen
Hüllen wieder sichtbar; die Wände des
Herzens, die Schenkel, das Gehirn und Rückenmark
selbst roth von aufgelöstem Farbestoff und nicht von
injieirten Gefäfsen.
6) Blut eines eben getödteten gesunden Frosches
wurde der Kälte ausgesetzt; es lösten sich alsbald
die Blutkörper in der Art auf, dafs sie ihren
Färbestoff dem Blutserum gaben, und nur als Kerne
erschienen. Durch Jodtinktur gab man ihnen die
normale Struktur wieder. Die Versuche wiederholt
gaben dasselbe Resultat; ihre weitere Mittheilung
wäre überflüssig.
7 ) Re sul ta t ede rEi nwi rkungde rKä l t e
a u f die Ci rculati on.
Die Kälte wirkt" direkt auf das Blut noch am lebenden
Körper , indem sie den Farbestoff desselben
auflöst und es zur Circulation untauglich macht (siehe
Beob. 2). Diese Wirkung der Kälte hat auch auf
das aus dem Körper entfernte Blut statt.
Hätte man nicht im Gegentheile nur ein Festwerden
des Bluts erwarten sollen ? *).
Merkwürdig ist diese Flüssigkeit des Bluts, während
alle Geyrebe zum Zerbrechen steif gefroren sind?
Die Erklärung der Wirkung der. Kälte bei Entzündungen
findet in diesen Versuchen einen Anhaltspunkt!!
—
Einfluss des Rückenmarks und der BTerVen.
1) 4. Jan. Um 9 Uhr Abends Rückenmark und
Gehirn eines Frosches durch eine eingeführte Sonde
völlig zerstört. Alle Athem - un^l sonstige Bewegungen
hören sogleich auf Nach 3 Minuten ist die Circulation
langsam. Um 9 Uhr 22 Min. ist die Circulation
wieder sehr rasch, der Schenkelnerv bringt gereizt
Zuckungen der betreffenden Muskeln hervor.
Um 9f Uhr ist die Circulation in einigen Getäfsen
(der Schwimmhaut) fast schnell, wie im normalen
Zustande, in andern stockt sie. 11 Uhrc Die Circulation
regelmäfsig, Reizbarkeit der Nerven fortdauernd.
,J 5. Jan. 9 Uhr Morgens. — Die Circulation in
vielen Gefäfsen sehr,rasch, nur in einigen stockend.
Nervenreizbarkett fortdauernd. 10 Uhr: Circulation
stofsweise. 11 Uhr: Dieselbe wieder regelmäfsig'»
Reizbarkeit der Nerven fortdauernd. 3 | Uhr: Cir-
, culation und Reizbarkeit fortdauernd. 7 Uhr : die
Circulation an beiden Schwimmhäuten fortdauernd,
aber nur stofsweise, obgleich die Nerven des einen
Schenkels, so weit sie sieh präpariren lassen, nicht
*) V’ergl. über den Einflufs der Temperatur aufser früheren
Schriftstellern: N a s s e , .das Blut. Bonn, 1836. p. 193.
U n te r -{-89 R. fand Na s s e keine Gerinnung mehr beim
menschlichen Blute.