Hydatyden, sowohl mit als ohne Echinococcus,
finden sich eigenthiimliche Crystallisationen, die
ich bis jetzt in keiner andern normalen oder anormalen
Sekretion gefunden habe. Es sind dies
ausserordentlich dünne mattvveisse rechtwinklige
Blättchen, die sich auch in der k l a r s t e n Hy-
datydenflüssigkeit finden.
Goeze beschriebene und neulich wieder von Müller
angegebene Beschreibung nur bestätigen können.
Ich füge diesem hinzu, dass ich am Schwanzende
des Körpers 5 bis 6 Körper im Innern, und zwar fast
am Rande an einer Seite des Thiers gefunden habe,
die mit den Eiern der Schnecken, die man, nachdem
man sie durch Säuren durchsichtig gemacht, unter
dem einfachen Mikroscope und mit schwacher Ver-
grösserung betrachtet, die grösste Aehnlichkeit haben.
Sie hängen mit dem Körper nicht durch Fäden zusammen,
und lassen sich durch Druck aus ihm heraustreiben
Sie scheinen Schale und Kern zu enthalten.
Die Membran , welche diese Echinococcus ein-
schliesst, enthält keine Fasern, sondern nur Streifen,
die parallel laufen, indess dieselbe Richtung haben, die
unter dem Mikroscope sehr elegant auSsehen. (Es iät
merkwürdig, dass sie de,nen schon lange in der Linse
beobachteten sehr ähnlich, aber viel breiter, als diese
sind.) Sie enthalten auf ihrer inriern Oberfläche helle,
grössere und kleinere mikroscopische Kügelchen, die
sich schwer von ihr 'trennen lassen, und von denen
einige in der Flüssigkeit schwimmen. In spätem Perioden
legt sie eine neue, oft sehr dick werdende
Membran um die Hydatyde, und trennt sie so von
dem Organ, es schliesst dann dieselbe von der früheren
Hydatyde oft nur eine verwandelte körnige gelbliche
Masse ein, in der man die Ueberreste von den Echinococcus
nur die Haken und eine grosse Anzahl rhombischer,
dünner, matt durchscheinender Blättchen, die
ich oben erwähnt habe, findet.
2) die Hydatyden ohne Echinococcus enthalten an
der Oberfläche ihrer innern Haut immer jene hellen,
wie Fettkügelchen aussehende Körper, ausserdem finde
ich immer jene rhombischen Blättchen, (nur beim
Schweine fand ich sie nicht in _den Echinococcuslosen
Hydatyden) und zuweilen eine gewisse Anzahl eigen-
thümliche, l 2 3/ r millim. Durchmesser habende gelbliche
Kugeln, die mit einigen Punkten besetzt waren} eine
ähnliche Art Kugeln fand ich beim Schweine. Diese
Beobachtungen, die ich hier nur im Auszuge geben
wollte, leiten mich zu der Vermuthung, dass die
zweite Klasse der Hydatyden, w-enn auch nicht eine
unentwickelte Echinococcus, wohl aber eine besondere
20) In der im Rotz der Pferde aus der Nase
ausfliessenden Flüssigkeit finden sich sparsame
C iy stalle. *)
21) Ar t h r i t i s. Das Produkt der Arthritis, ihre
Ablagerung in den Gelenken, hat weder in Deutschland,
noch im Auslande, bis jetzt gehörige Untersuchung
gefunden; eine Klage, die in der pathol.
Spezies ähnlicher Würmer enthalten könne. Mögen
sich die mi k r o s c o p i s c h e n Beobahtungen über
diesen Gegenstand recht vervielfältigen. Zu vergleichen
sind folgende Schriften, die kaum in dieser Hinsicht
mehr erwähnt werden, und doch hat N i emand
eine neue Beobachtung hinzugefügt:
1) Goeze: Versuch einer Naturgeschichte der
Eingeweidewürmer in thierischen Körpern. Leipz. 1782.
2) Erster Nachtrag zur Naturgeschichte der Eingeweidewürmer
von Goeze, mit Zusätzen von Zeder.
Leipzip 1800.
3) Zeders Anleitung zur Naturgeschichte der Eingeweidewürmer.
Ö Bamberög 1803.
*) Ich habe diese Masse nicht allein in dem chronischen
1 an 3 Individuen, sondern auch an einem, wo sich aus
dem chronischen -ein akuter entwickelte, untersucht,
und die folgenden Resultate als constant gefunden. —
In der neuern Zeit ist die Frage über die Ansteckung
des Rotzes für den Menschen häufig zur Sprafche gekommen
; sie ist für, die Staatsarzneikunde von der
höchsten Wichtigkeit. Ein Fall von vermeintlicher
Artstbckung des Rotzes, der in Rayers Service sich ereignete,
wo ein Stallknecht, <Jer in einem Stalle schlief,
wo ein rotziges Pferd stand, von Bläschen und kalten
Abscessen über den ganzen Körper und von Gangrän
einiger Stellen und einem nervösen Fieber befallen
wurde, gab zu einer lebhaften Discussion in der académie
de medécine Veranlassung. Ich habe eine Analyse
des Eiters dieses Subjectes in der Abhandlung von
Bayer in den memoires de Pacadémie de médecine 1837
mitgetheilt. Der Eiter bot allerdings eine Eigenthüm-
lichkeit, wie sie durchaus dem einfachen Abscesse fremd
ist; aber für mich ist der Beweis nur in der Production
derselben Absonderung «auf der Schleimhaut der Nase.
So lange dieser, und zwar mikroscopisch in der folgenden.
Form nicht constatirt ist, halte ich die Anste-i
ckung für unentschieden. Die Rotzmasse des Pferdes
besteht aus zahllosen, ziemlich regelmässigen Kügelchen.
Sie haben nur höchstens millim. Durchmesser,
während die Eiterkü°g elcnen des Pf.e. rdes /i 00 und die Schleimkügclchen der Nase 3mal grössere Durchmesser