V o/r. keiner kling.
Indem ich hier Fragmente über einige Zersetzungskrankheiten
zusammen gebe, so geschieht
'es, weil ihre Ursache, wie ihre Natur, fast ganz unbekannt
sind, und weil in manchen Erscheinungen
sie eine auffallende Analogie haben.
Im Typhus, in der Dysenterie und in dem Puerperalfieber
wirkt eine allgemeine , uns freilich unbekannte
Ursache, daher Befallen vieler Individuen zu
gleicher Zeit In allen drei Krankheiten erfährt das
Blut wichtige Modificatfonen, und wenn man auch nicht
seine bleibende Flüssigkeit in allen Fällen Tils con-
stant annehmen darf, *so deuten doch viele andere
Erscheinungen auf^einen allgemeinen Zersetzungs-
prozefs. (Faulungsprozefs sagte man im 16. und 17.
Jahrhundert, wahr, obgleich nicht in strengem chemischen
Sinne, denn die Leichen an den drei Krankheiten
Gestorbener, besonders des Puerperalfiebers,
faulen sehr schnell). In allen drei Krankheitsformen
bringt die Anomalie des Bluts verschiedene,
ihm eigentümliche Symptome hervor; in der Dysenterie
ergiefst sich das Blut durch die zerreifsenden
Capillargefäfse der Schleimhaut des Dickdarms, oder
sich zersetzend, exsudirt es blos, bald die-Häute durch
Faserstoff verdickend, bald ihre Farbe durch seinen
Färbenden Bestandteil ändernd. Im Typhus stockt
es in vielen Capillargefäfsen, der Lungen, oft der
Milz, zuweilen der Nieren; Geschwüre bilden sich