finden kann. Es ist dies eine, nur wahrscheinliche
Hypothese, 'während ich die Thatsache selbst
in sehr zahlreichen Fällen bestätigt habe. Ob auch
vielleicht eine Entzündnng der grossem Lungenvenen
statt haben könne, ist mir unbekannt.
5) Einen merkwürdigen Fall, von dem Dasein
einer grossen Menge von Eiterkügelchen, habe ich
in dem Service von Bayer beobachtet. Da diese
Krankheit auch sonst interessant ist, so theile ich
die ganze anatomische Analyse mit.
Ein junges Mädchen, von 20 Jahren etwa,
kam mit Gangrän einer Mandel, de r en Ursache
man, wie überhaupt eine Krankheitsursache,
nicht, a u f f in d e n konnte* in die Charite. Bald
trat häufiges Erbrechen, Blutharnen und Gangrän
der einen Hinterbacke ein 5 die Besinnung blieb
bis kurz vor dem Tode; in einigen Tagen Tod.
Die Sektion wurde 12 Stunden nach dem Tode
gemacht. Ueberall waren Petechien, und das Blut
tief ins Zellgewebe ergossen, besonders in der
rechten Leistengegend, deren Drüsen sehr injicirt
und verändert waren. Im Herzen, wie in den
grossen Gefässen, befand sich kein Coagulum, mit
Ausnahme der Nieren, in deren Becken sich ein
kleines fand. Es fanden sich ausserdem Ecchy-
mosen auf der Schleimhaut der Nase; im Magen
waren einzelne Stellen wie gangränesift, sich ablösend;
Ecchymosen ferner in der übrigens gesunden
Lunge, auf der Oberfläche des Herzens; die
Leber nur vergrössert, der Milzgang weich, die
Nieren zeigten anscheinend Eiterablagerungen und
Erguss von Blut in ihr Gewebe. Mit Ausnahme
des unverletzten Gehirns, boten also alle Organe
keine andere Veränderung mikroscopischer Untersuchung.
a) Blut aus dem rechten Herzen und aus den
Jugularvenen.
Die Form der Blutkörperchen war unverändert.
Aber neben ihnen fanden sich eine sehr
grosse Menge Kügelchen beigemischt, die H. Dr.
Donue schon am Tage Vorher in dem der Leb e n den
entzogenem Blute gefunden hatte. Ich habe
sie nach ihrer Form und ihrem chemischen Verhalten
für nichts anders, als für Eiterkugelchen
halten können. ’ . , . , ,
b) In der Nierensubstanz fanden sich ebenfalls
viele Eiterkügelchen abgelagert.
c) Die in den entzündeten Inguinaldrusen enthaltenen
Eiterkügelchen waren durchaus denen des
Bluts Soä hunnlizcwh.e ifelhaft mir ,h i. er auc.h d, as Dasei. n •
der Eiterkügelchen im Blute ist, so schwer ist der
Uebereang in dasselbe zu erklären; denn es ist
schwer einzusehen, dass in der'Niere, die nur eine
so geringe Masse von Eiter in ihrer Substanz enthielt,
dass man des Mikroscops zu ihrer Constati-
rung bedurfte, dies statt gefunden habe! — Vielleicht
werden später ähnliche Thatsachen über diesen
höchst merkwürdigen Krankheitsfall Aufschluss
geben. Ich bemerke, dass, so wie nirgends das
Verdacht einer Venenentzündung statt haben konnte,
auch die Sektion keine solche nachwies.
U e b e r s i c li t.
1) Die Blutkügelchen zeigen im Typhus und
Krankheiten, die von typhösen Erscheinungen begleitet
werden, im Lebenden keine mit dem Mi-
kroscope wahrnehmbare Veränderung.
2) Der Faserstoff des Bluts zeigt sich dort
in sehr geringen Coagulis, oder diese fehlen m
der Regel ganz. ' .
3) Aber in den Leichen der obigen Krankheiten
findet unabhängig von allen äussern Einflüssen
eine bei weitem schnellere Zersetzung der
Blutkörper statt, als im normalen Zustande.
4) In der Venenentzündung, die Eiter innerhalb
deren Wände bildet, findet sich constant Eiter
dem Blute der Venen und des rechten Herzens
beige5m) isW'cleitn. n gefässreiche Th. e. i.l e eitern, z. tB» . dj i-e
Lungen in der Pliithisis, so kann Eiter dem Blute
beigemischt sein.