rhose verfolgen, die bisher noch nicht beobachtet
wurde. Die kleinen isolirten Flecke bestanden nämlich
ganz und gar aus Fettkügelchen wiejn der Cirrhose
überhaupt. In der grofsen Masse aber hatte
das Fett eine Umwandlung erlitten. Statt der glatten
durchscheinenden, Fettkügelchen sah man eine
grofse Menge kleiner blasser rundlicher Kügelchen
glatt an der Oberfläche, etwas unre^elmafsig an den
Rändern. Sie haben sehr verschiedene Gröfse, die
kleinsten sind von der Gröfse der Blutkügelchen.
Zwischen ihnen lagen kleine Kysten mit dunklen Kügelchen
angefüllt. Offenbar hatten Fett und Fettky-
sten eine uns unbekannte chemische Umwandlung erlitten,
analog der, die ich in den Fettkysten einer Art
Meliceris *) beschrieben habe.
Anm. Mit blofsem Auge konnte diese Entartung
leicht mit dem so häufigen Fungus medullaris der
Leber verwechselt werden, ich selbst yvürde keine
Diagnose gewagt haben, ungeachtet vielfacher Untersuchungen
dieser Krankheit, nur das Mikroskop und
die chemischen Reagentien liefsen über die Natur der
Entartung keinen Zweifel.
Wenn der vorhergehende Fall die Cirrhose und
die eigenthümliche Verwandlung des abgelagerten
Fettes in dem höchsten von mir bis jetzt beobachteten
Grade zeigt, so ist in dem folgenden Falle der allmäh-
lige Uebergang zu sehen. Diese Leber kam von einem
an Wassersucht Gestorbenen, von dem VII. Cap. 1.
§. 2. Beob. 3. die Rede ist, und bei dem zugleich di£
Nieren sehr entartet waren. Die Leber, nicht ver-
gröfsert, bot ein eigentümliches marmorirtes Aussehen.
Sie enthielt nämlich in der gelben Substanz In*)
TJn-tersuchungen Heft I. den betreffenden Artikel.
sein von einer weifsdh Substanz, von verschiedener
Gröfse, bis zu 12 Millim. Durchmesser in der Breite,
undnoch tiefer sich erstreckend. Zuweilen war jn
der weifsen Substanz eine gelbschwärzliche Stelle zu
sehen, zuweilen lag nur diese Substanz frei zu Tage,
meist zeigte eine narbenartig eingefallene Stelle ihren
Ablagerungsort;. In der gelben Lebersubstanz
findet man eine ungeheuere Menge Fettbläschen ohne
Fettkysten abgelagert, (zum ersten Mal schien es mir
hier, als sei das Fett in den Gallengängen abgelagert;)
die weifsen Substanzinseln bestehen aus Fett, das aber
eine eigenthümliche chemische Veränderung erfahren
hat;'es sind nicht mehr durchscheinende Oeltröpf-
chen, sondern kleine grauliche Kügelchen, etwa wie
im Schweinespeck und denen des vorigen Falles ähnlich
; zwischen ihnen liegen mitunter normale Fetttröpfchen
eingestreut.
5) In Nierenkrankheiten und namentlich in den
beiden Formeri Cirrhose und Entzündung der Gor-
ticalsubstanz begleitet oft die Cirrhose der Leber alle
Grade der Nierenkrankheit. Von dreizehn Beobachtungen
von Nierenkrankheiten, dile in diesem Augenblick
vor mir liegen, zeigen 6 zugleich Cirrhose der
Leber; doch vielleicht würde das Verhältnifs sich etwas
ändern, wenn ich alle zahlreichen Fälle von Cirrhosen
der Leber oder Brightscher Krankheit, die ich seit
vier Jahren beobachtet, gesammelt hätte. Die Cirrhose
der Leber verläuft, wie es scheint, mit der Krankheit
der Nieren so, dafs nicht immer ein grofser Grad der
einen, einem bedeutenden Grade der andern entspricht.
§/3. Al lgemeine Bemerkungen über die Cirrhose
der Leber und ihre Stadien.
Bis jetzt hat jnan in der äufsern Beschreibung
der Cirrhose der Leber den Fehler begangen, nur ei-
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