durchaus für wahre Mal pi ghi sche Körp e r erklären
, wie sie bei den oben genannten Thieren normal
sind, sich aber bei dem Menschen hier krankhafter
Weise entwickelt hatten *). Ich glaube spinit die
ausnahmsweise Existenz der Malpighischen Körper in
der menschlichen Milz mit Recht annehmen zu können,
und dies Resultat verdient um so mehr Vertrauen,
als die Untersuchung nach der vorhergehenden
Beobachtung in der Hoffnung angestellt wurde,
diese Körper wieder auf Miliartuberkeln zurückführen
zu können **).
Resul t a t :
1) In der Milz des Menschen kommen kleine Körperchen
im krankhaften Zustande vor, die man leicht
für Malpighische Körner halten kann, die aber’nichts
als Miliartuberkeln sind.
2) Im krankhaften Zustande können sich wahre
Malpighische Körper in der Milz entwickeln, deren
Inhalt den Milzkügelchen des Menschen und der
Thiere ganz analog ist.
Möchten die Anatomen und Aerzte diesem Gegenstände
einige Aufmerksamkeit bei Leichenöffnungen
schenken! Selten dürften die Malpighischen Körper
freilich Vorkommen, da ich bei wöchentlichen, oft täglichen
Leichenöffnungen, und bei der Aufmerksamkeit
, die ich seit langer Zeit den krankhaften Zustän*)
Durchschneidet man eine Schafmilz z. B., so sieht , man
eine Menge weifser rundlicher Körperchen-, die nur etwas
fester als die oben beschriebenen sind, was von der grö—
fsern Consistenz der Bläschenwandung abzuhängen scheint;
sie lassen sich nur so herausnehmen, dafs einige^ Fädchen
an_ ihnen bleiben. Ich fand im Aussehen der Kügelchen
k e in en . bemerkbaren Unterschied von denen der beschriebenen
Milz.
**) In dem ganzen Cadaver war übrigens keine Spnr von Tuberkeln.
den der Milz zuwende, sie nur einmal bis jetzt beobachtet
habe.
3) Hypertrophie und Erweichung der Milz. ■
Die Hypertrophie der Milz habe'ich oft untersucht,
so einmal bei einer 40jährigen Frau, wo sie, eilf Pfund
wiegend, weit über den Nabel hinausreichte; doch
fand ich die Struktur nie verändert.
Die Erweichung ist in typhösen Fiebern eine häufige
Erscheinung, und, ifvie mir schien, durch das
flüssige dort angehäufte Blut veranlagt. Ob die
Veränderung des Bluts in diesem Organe zunächst
- statt hat, müssen fernere Untersuchungen lehren.
4) Carnification der Milz.
Eine sehr merkwürdige Entartung der Milz
v beobachtete' ich bei einer Wassersüchtigen. (Vergl.
die Abh. über Krankheiten der Nieren). Die sehr
vergröfserte Milz wiegt mehrere Pfund. Ihre eigene
Membran ist verdickt, 3^ Millim. die Milz
selbst so hart, dafs man sie wie holländischen Käse
schneiden kann und zwar^ in den feinsten Lamellen.
Ihre Farbe ist h'ochroth, wie Muskelfleisch.
Auf dem Durchschnitt sieht man nichts als diese rothe
glatte gleichförmige Masse mit nicht häufigen weifsen
Faden, den Fortsetzungen der eigenen Haut.
Die Haut der Milz ist wahrscheinlich durch Entzündung
so dick geworden, wie die unregelmäfsige
Faserung und die eingestreute körnige Masse zeigt.
Unter dem Mikroskop zeigt eine dünne Lamelle der
Milz ein dichter Gefäfsnetz, aus dem noch flüssiges
Blut fiiefst, dessen Kügelchen wohl erhalten sind.
Aufserdenc besteht die ganze Substanz ans den bekannten
mikroskopischen Milzkörpern, die fester als
im normalen Zustande dicht an einander gelagert sind.
Es findet sich keine fremde Masse eingestreut. Ich
vermag die Natur dieser Entartung nicht zu bestim