die Struktur des Organs fester, so nimmt sie keine
bestimmte Form an,'sondern findet sich gleich-
mässig in diesem verbreitet. In spätem Stadien
der Krankheit und zuwe i l e n nur entwickeln
sich neue Capillargefasse in einem Theil oder in
der ganzen Degeneration, und zwar oft in solcher
Masse, dass nur sie diese Geschwülste zu bilden
scheinen. » (Ich habe niich überzeugt, dass die
Franzosen mit cancer encöphaloide dasselbe ber
zeichnen, was, wir fungus medullaris nennen.) Der
Umstand, dass viele ausgezeichnete Pathologen
schon die Meinungen ausgesprochen haben, der
fungus haematodes sei nur jene oben angedeutete
Veränderung, des fungus medullaris und das Resultat
eigener Beobachtung, die mich nie einen
fungus haematodes anders als einen Medullar-
schwamm mit grosser Blutgefässentvvickglung, (zuweilen
spater Entzündung) erkennen Messen, ffiihr
ren notwendig zu dem« Schlüsse, der fungus hae*
matodes sei nur gin Entwickelungsgrad des fungus
medullaris. Was die Benennung anbetrifft, so halte
ich s^e für , pa^^nd, wenn man nicht einen falschen
Begriff .damit verbinden und sich immer
erinnern will;, dass;, der .-Marfyschwarum vom Gehirn
nur das oberflächliche Ansehen hat; denn wo
fanden sich je in ihm die selbst dem unbewaffneten
Auge sichtbaren Faseij'nngen des Gehirns! und
noch weniger die Röhren !
E in z.e In e U n t e r gu p h u ng e n. Ich habe
diese Entartung aus den mannigfaltigsten Geweben
gebender wie der Leichen untersucht, und ich werde
jetzt einen Auszug aus den . einzelnen Beobachtungen
geben:
1) Aetisserey, fungus medullaris. Die linke
Brustwarze eines kräftigen Mannes (Wasserträgers)
bildete vor 5 Monaten eine faustgrosse Geschwulst,
die alle Eigentümlichkeiten des fungus zeigte.
Sie wurde ypn Hin. Brescffet exstirpirt, die Narbe
begann sich schon zu bilden, als an derselben Stelle
ein neuer Tumor schwappend roth, blutend, und
das Bild des fungus hgeinatodes der Engländer
hupfend, von der Grösse einer Kinderfaust, fast am
Sternum sitzend, sich erzeugte. Auch das Zellgewebe
in der Umgegend war in bedeutendem Umfange
mit erkrankt. Durch Herrn Breschet s
Güte konnte ich unmittelbar nach der Exstirpation
die Geschwulst untersuchen. Sie zeigte auf dem
Durchschnitte eine zum Theil rothe, zum Theil
weisse, weiche, markige Masse, die in einzelnen
unregelmässigen Lappen vertheilt war.
Mik ro s c o p i s c h e Analys e :
Di e weisse Markma s se . Diese liess sich
als eine weissliche, etwas zähe Flüssigkeit aus dem
Gewebe ausdrücken. Sie bestand zum grössten
Theile aus folgenden Kügelchen: grösser als Eiterkügelchen,
noch unregelmässiger als diese, abei
sich der sphärischen Form nährend, bestehen sie
aus einer weisslichen Masse, die auf ihrer Oberfläche
Erhöhungen und Vertiefungen (dunkle Windungen)
zeigt, (während die Eiterkügelchen deutlich
punktirt sind.) Sie lösen sich nicht in Essigsäure,
wohl aber in Salpetersäure auf. Neben
ihnen befinden sich noch eine gewisse Zahl un-
massigerer Partikeln? die aus derselben Masse
gebildet scheinen | Crystalle, meistens das Prisma
als Grundform zeigend; wenige nadelförmige sind
ihnen beigemischt. \ . , .
D a s Gewebe, in das diese weiche Masse abgelagert
ist, bietet dem blossen Auge zähe, dichte
Fasern ; unter dem Mikroscop sieht man zwischen
den Primitivfasern jene Masse so dicht gelagert,
dass es schwer ist, sie zu trennen. Die Primitivfasern
des Zellgewebes selbst haben, wo die Ablagerung
am höchsten und die grösste Erweichung
statt findet, keine gewundene Form mehr, sondern
sind grade, verdünnt, und ein mässiger Druck selbst
zerstört sie, Keine Spur irgend einer, dem tungus
medullaris eigentümliche Faser ist aufzufinden.
Wo die Zerstörung weniger fortgeschritten, d. h.
wo weniger Matkmasse abgelagert ist, unterscheidet
man noch deutlich die Bündel und Fasern des
Zellgewebes, eben so wie die Fettkysten. — Wo
die Masse rotli ist, rührt diese Farbe theils von
ergossenem Blut, theils von reich entwickelten Ca