Fr agment e zur P a t h o l o g i e des Bluts.
IVeuere pathologische Untersuchungen haben den
Flüssigkeiten wiederum eine grosse Aufmerksamkeit
zugewendet. Es ist nicht zu erwarten, dass
man sich wiederum bis zu den humoralpathologischen
Träumereien der vergangenen Jahrhunderte
vergessen und die Krankheitserscheinungen der
Gewebe einseitig und befangen vernachlässigen
werde. Die genaue Untersuchung, der verschiedenen
Flüssigkeiten dürfte daher, mit Ausdauer
fortgesetzt, erfreuliche Resultate geben. Die Hülfs-
mittel sind freilich nur sehr beschränkt, und das
Mikroscop z. B. vermag immer nur eine gewisse
Reihe von Phänomenen zu zeigen. Das Folgende
ist nur ein Bruchstück aus grossem pathologischen
Untersuchungen über das Blut, die nächstens veröffentlicht
werden sollen. —
Es ist bekannt, dass das Blut des Menschen
runde scheibenförmige Körper, mit einem wahren,
chemisch von der Hülle verschiedenen Kerne enthält,
die in einer Faserstoff aufgelösst enthaltenen
Flüssigkeit schwimmen. Unter dem Mikroscop
gerinnt dieser in eigenthümlichen Arborisationen.
3Vur in den Fröschen bemerkt man leicht noch
eine zweite Art kleiner Kügelchen, von denen es
ungewiss ist, ob sie Lymphkügelchen sind.
Ich habe nun noch eine dritte Art Kügelchen
und Materie in dem Blute des Menschen beobachtet;
es sind weisse, unregelmässige, schwarz punk-
tirte Massen und Kügelchen von verschiedener
Grösse, weiss, unregelmässig, sparsam und schwach
punktirt, in Essigsäure lösbar; sie unterscheiden
sich nicht schwer von den Eiterkügelchen dadurch,