über Eingeweidewürmer, und erkennt ihre Existenz
erst später in der Dissertation eines Schülers R e n z -
dorf. La e nne c und Kuhn (dieser letztere ,in
einer 1832 erschienenen Dissertation über „ Ace-
p h a l o c y s t e n “ ) gaben sehr gute Bemerkungen,
vermehrten aber die Verwirrung. Kuhn läugnet
den Hakenkranz, den er freilich mit einer viermaligen
Vergröfserung nicht sehen konnte. Laennec vereinigte
Bl äsen , die Körner, echinococcus, enthielten mit
andern blos Flüssigkeit enthaltenden unter dem Namen
Acephalocys' te n. Eine ausgezeichnete Zusammenstellung
alles über unsern Gegenstand Bekannten
gab Tschudi*) . Es scheint mir für jetzt und ich
glaube, dafs meine Beobachtungen für diese Ansicht
sprechen, geeigneter, den Namen Hydatiden „für alle
runde Blasen zu behalten, die sich frei vom Zusammenhänge
mit andern Geweben im Organismus entwickeln
und die Blasen ohne Thierchen (echinococcus)
und xdie mit solchen nur für verschiedene Arten
derselben Gattung anzusehen.
I. Hy da t i d e n blas en mit Echinococcus.
Ich habe de"h frühem Beobachtungen nur Folgendes
hinzuzufügen: 1) Im hintern Theile des Thier-
chens findet man einige eigentümliche Körper, sie
sind rund, durchsichtig>und bestehen aus einem Centrum
und einer durch eine schwarze Linie getrennten
Hülle. Sie haben Millim. Sie liegen im Hinter-
theile des Thieres zu 3 — 5 und mehr im Halbkreis
geordnet, und lassen sich leicht von dem Körper trennen.
Sind es Eier?
Die Haken des^ Thieres bewahren sich lange Zeit
nach der Dekomposition des Thieres, und dui'ch ihre
') Die Blasenwürmer 1837.
! Gegenwart in den mit grüner Masse angefüllten Ky-
sten der Leber kann man auf das frühere Dasein von
Hydatiden schiiefsen.
2) Die Flüssigkeiten, welche diese Hydatiden ein-
schliefsen, enthalten gröfsere und kleinere fettähnliche
Kügelchen, Sie hängen zum Theil der Kyste
fest an.
3),Aufser diesen findet man noch Kügelchen von
Millim. mit ungleicher^ Fläche und schwarzen
Punkten besäet.
4) Rechtwinklige durchscheinende Crystallblätt-
I eben, die sehr dünn sind und sich vermehren, wenn
die Hydatiden anfangen sich zu zersetzen.
5) Die Membran, welche die Kyste bildet, besteht
nicht aus Fibern, sehr kleine Korner lagern dicht
neben einander; zuweilen nur unterscheidet man kurze
unregelmäßige Fäserchen, aber beständig sieht man
in diesen Membranen weifsliche Arborisationen wie
im geronnenen Faserstoff, was vielleicht zum Anhaltspunkt
für die Entwickelung dieser Membranen dienén
kann.
1 ,
Sie selbst sind aus vielen concentrischen Schichten
von — -r^ Millim. Dicke gebildet. Diese
'Schichtenbildung in der Membran, die unter dem
Mikroskop sehr schön aussieht, scheint allen Blasenwürmern
gemein.
6) Die Blasenwürmer zersetzen sich schon im lebenden
Körper, man findet alsdann an ihrer Stelle
eine grünliche formlose Masse mit jenen Haken und
den fettähnlichen Kügelchen als einzigen Ueberresten,
die durch eine neugebildete, oft verknöcherte, Pseudomembran
vom übrigen Gewebe getrennt werden.
Diese grüne Farbe kann nicht von der Galle herrühren
, wie Cr uve i l h i e r meint, denn sie kommt