den übrigen Körper eben so bestrich; und schon nach
4 Stunden ist keine Spur von Athembewegungen mehr
zu sehen, das Thier ist wie betäubt.
Am folgenden Tage wurde es wieder munter,
nachdem viel Epidermis und also der Firnifs sich ab-
gestofsen; von Neuem bestrichen, und die Athembewegungen
hören auf. Die Circulation hört auf und
am folgenden Tage läfst sich die Epidermis von den
Beinen- wie eine Hose abziehen, die Haut ist sehr in-
jicirt. Die Lungen sind collabirt und sind mit Ascaris
nigrovenosus angefüllt«. Die Lunge rothbraun,' wie
hepatisirt. Im Gehirn,, im Rückenmark, in Bauch-
und Brusthöhle, in den Muskeln Ergufs von eiweifshaltigem
Serum. (Ascites, Anasarca_).
5) Ein Kaninchen wurde am grofsten Theil des
Körpers mit Firnifs überzogen; es starb nach drei Tagen.
Ich fand viel Wasser im Herzbeutel, alle vier
Cavitäten desselben mit rothem, wenig consistentem
Blut gefüllt, in dem der Faserstoff von dem rotheji
Coagulum gar nicht geschieden ist. Sonst keine Ver^
letzung.
Bei zwei andern Kaninchen wurde derselbe
Versuch gemacht. Das eine starb nach drei, das
andere nach sechs Tagen, bei beiden Flüssigkeit
des Bluts im Herzen^ das an der Luft gerann; die
einzige Verletzung. Nur wenig Serum fand sich in
den verschiedenen Cavitäten des ersten.
Resul tate.
Die vorstehenden Versuche wurden durch die interessanten
von F o u c a u 11 veranlafst f der durch
Unterdrückung der Hauttranspiration Krankheit und
Tod bei Säugethieren und Vögeln hervorbrachte. Er
scheint nicht an Fröschen experimentirt zu haben,
wo die Störungen der Circulation besser zu beobachten
sind. Dafs die Haut eine grofse Rolle zur Iler-
vorbringung der verschiedensten Krankheiten spielt,
lehren uns die tägliche Beobachtung und namentlich
die Epidemieen. (Vergl. meine Schrift über die Influenza).
Ich fand in allen, Fällen Flüssigkeit des Bluts,
wie auch Foucaul t * ) in den meisten Ergufs von
Wasser (Wassersucht); bei Fröschen Aufhören des
Athmens und UnTegelmäfsigkeit der Circulation innerhalb
weniger Stunden. Kaninchen lebten 3 bis 6
Tage, Frösche viel kürzere-Zeit; Abstofsung der Epidermis
schien ein von der Natur bei diesen letzten
hervörgerufener Heilungsprocefs zu seyn.
| 9.
Einfluss der Inoculation verschiedener ze rsetzter
Stoffe auf das Blut und die Circulation.
1) ‘Zersetztes Blut (vom Rotz beim Menschen)
einem Frosche inokulirt. Am folgenden Tage keine
Athembewegungen mehr, das Thier macht nur gereizt
noch Bewegungen. In der Schwimmhaut ist
keine Circulation mehr. Die Bewegungen hören bald
auf. Das Blut ist flüssig und epagulirt auch an der,-
Luft nicht. Das Herz zeigt keine Contraktion mehr,
während die Nervenreizbarkeit noch wohl erhalten ist.
(Man mufs zu solchen Versuchen zersetztes Blut
nehmen; Blut eines Typhösen z. B., dessen Kügelchen
noch wohl erhalten, obgleich die Person seit 5 Tagen
todt, brachte kein Resultat, eben so war Inoculation
von Eiter ohne Resultat.)
) Man vergleiche diesen Umstand mjt dem Versuch über
die Exstirpation der Nieren spater. Sollteu nicht die durch
Unterdrückung der Hauttranspiration im Blute zurückbleibenden
Stoffe auf ähnliche Weise verflüssigend auf das Blut
wirken, wie in jenem Versuche wahrscheinlich der Harnstoff ?