§. 1.
Allgemeine Bemerkungen«
Den zahlreichen Beobachtungen über die Circu-
lation in den Capillargefäfsen habe ich zuerst folgende
Bemerkungen hinzuzufügen:
Ich habe dieselbe bei Fröschen, Kaulquappen, Fischen,
jungen Mäusen und Fledermäusen beobachtet,
habe mich aber überzeugt, dafs es fast unmöglich ist,
regelmäfsige Beobachtungen über die Entzündung an
durchsichtigen Theilen warmblütiger Thiere zu machen.
In den so oft empfohlenen Flügeln der Fledermäuse
sind die Capillargefäfse sparsam, mit Pigment
bedeckt, und eine Entzündung hervorzubringen, sei
es durch Brennen , Zerreifsen u. s. w., ist mir nicht
gelungen. Bei jungen Mäusen ist das Heraüsziehen
des Mesenteriums ein zu grofser Eingriff, um als Experiment
gelten zu können, und die Thiere sterben
auch bald. Ich habe daher nur die allgemeinen Phänomene
der Blutstockung, wie sie unter 4 und 5 beschrieben,
bei ihnen beobachten können. *) Die Existenz.
von Capillargefäfswänden, die wieder in neuerer
Zeit für eine gewisse Zahl Gefäfse von Dubo is
(d’Amiens) gbläugnet norden ist, scheint mir ohne
allen Zweifel; ich habe weder bei warmblütigen noch
bei kaltblütigen Thieren je einen Blutstrom ohne Ge-
fäfswandung gesehen. Auch dafs es sogenannte seröse
Gefäfse, d. h. solche Blutgefäfse gebe, die kein
*) Die meisten Beobachtungen sind daher an Fröschen gemacht
Wörden. Die allgemeinen Phänomene müssen in allen W ir -
helthieren ähnlich sejm, und jene Schwierigkeiten sind nur
fü r die Eiterung, sehr bedauernswerth , die bei kaltblütigen
Thieren nicht unmöglich, aber schwer ist.