C^rip. 2.); man kann also die rothe. Erweichim* **’ nicht
eine Apoplexie der Capillärgefäfse nennen; auch das
ist unrichtig, dafs die weifse Erweichung Folge einer
Infiltration des Bluts in die Gehirnsubstanz sei, indem
verschiedene Ursachen, die wir angegeben haben,
die weifse Erweichung bedingen können; Ergufs,
Infiltration vop Serum, Eiterung, die oft dem blofsen
Auge entgeht u. s. w.
Wenn Cruvei lhi er ferner meint, dafs selteq Gehirnfragmente
im Coagulum einer Apoplexie sichtbar
sind, so gilt das vom blofsem Auge allerdings, aber
mit dem Mikroskop findet man immer Nervenkanäle
mit den Blutkügelchen gemischt. Uebrigehs mufs
ich C. beistimmen, wenn er die Gefäfse als allein
in der Apoplexie angegriffen unef die Zerreißung der
Gehirnsubstanz als Folge darstellt. Die rothe Erweichung
aber mit ihm als einen schwachen Blujflufs
anzusehen, indem das Blut sich mit der Gehirnsubstanz
vermische, , ist unmöglich nach meinen Beobachtungen,
da die rothe Erweichung aufser in den
von mir erwähnten Fällen keine Blutkügelchen, sondern
eigentümliche Entzündungsprodukte enthält.
II« Ros tan Nach ihm kann die Farbe der
Gehirnerweichung gelb, grün, rosenroth, mattweifs,
braun wie Weinhefe seyn, und diese Farben können
alle in demselben kranken Gehirn sich zeigen, wie ich
dies auch beobachtet habe. Ros tan meint, nicht jede
Hirnerweichung sei entzündlicher Natur, wohl aber in
den meisten Fällen; Beweise seyen: die Röthe, Kopfschmerzen
u. s. w. Wenn die Farbe weifs sei, so sei
keine Entzündung da, eben so nicht, wenn wie
Meinhefe. Die erste Angabe kann für eine geringe
Zahl Fälle richtig seyn, die zweite widerspricht mei-
) Recherches sur le ramollissement du cerveau. 2. ed. p. 2.
nen Beobachtungen , indem ich bei dieser Farbe immer
Entzündungsprodukte gefunden habe.
III. Nach Rochoux*), in seinem trefTlichen Werke,
über Apoplexie, gibt es zwei Arten Erweichung.
In d er ersten, die immer die Apoplexie begleitet, ist
die Erweichung gelblich, gleichförmig. Dies sei die
primitive Erweichung. (Die Farbe wie' die Erweichung
ist nur Folge des infiltrirten Bluts; vergl. den
Artikel Apoplexie.) Die zweite Art Erweichung, gelb
oder braun von Farbe, sei bald* primitiv, baid con-
§ecutiv, und bilde die entzündliche Erweichung von
Rost a n und Lal lemand. Er nimmt mit diesen
die Entzündung an wegen des Eiters, der Zerstörung
der Substanz und der Symptome. Die Meinung
von Rochoux, dafs eine Erweichung und
Zerreifsung der Gehirnsubstanz **) jeder Apoplexie
vorhergehe, ist schon von C r u v e i i h i e r geläuo-net,
und widerspricht ganz meinen Beobachtungen. Die
Erweichung bei der Apoplexie ist eine Folge des ergossenen
Bluts, und es ist bis jetzt unmöglich gewesen,
eine andere Erweichung. als aus den von uns
angegebenen Ursachen aufzufinden. Jeder künstliche
Blutergufs in Versuchen bei Thieren z. B. kann eine
solche coiisfecutive Erweichung hervorbringen. Und
die Erweichungen ohne Blutergufs (mit Ausnahme der
noch zu constatirenden, gewifs nicht zahlreichen Fälle
von entzündungsfreien Erweichungen), sind grade
Folge'eines Entzündungsprocesses; das Blut, das
sich in den Capillargefäfsen verändert,, kann natür-
3 Recherches sur Vapoplexie et sur plusieurs autres maladies de
r appareil nerveux cerebro - spincd.II. ed. Paris 1833.
**) Sie sei durch einen Fehler in der Ernährung der Gewebe
bedingt. R o c h o u x , Dict. de médecine. H. ed. P. 1833.
p. 486.