bleibend, an der atmosphärischen Luft coagulirt.
Folgende Beobachtung bietet ebenfalls diese merkwürdige
Erscheinung dar:
Ich hatte einem Hunde die beiden Nieren exstir-
pirt, er überlebte vier Tage die Operation. Nur die
Leber war mit Blut überfüllt und im Magen etwas Galle.
Das Blut im Herzen, wie im ganzen Körper, war flüssig
und coagulirte erst, als es schon eine Stunde aus dem
Körper entfernt war. Und doch hatte ich, zufällig
verhindert, die Autopsie erst drei Tage nach dem
Tode vorgenommen. Ich dachte zuerst, die Temperatur
oder ein anderer mir verborgener von dem Locale
abhängiger Zustand könnte die Veranlassung seyn,
aber ich fand das Blut eines getödteten Kaninchens,
in demselben Zimmer aufbewahrt, im ganzen Körper
bald coagulirt. Welchen Einflufs hatte hier der im
Blute des Hundes gewifs enthaltene Harnstoff auf das
Blut, dafs es flüssig blieb, so lang es nicht mit der atmosphärischen
Luft in Berührung kam und dann erst
coagulirte?
Wie weit sind vpr noch von der Lösung solcher
höchst wichtigem Fragen!
Eine merkwürdige Analogie bietet ein von Nasse
inx Marburg beobachteter Fall. Das Herzblut eines
an Phthisis und Dia b e t e s Verstorbenen war bei der
20 Stunden nach dem Tode gemachten Antopsie noch
flüssig und coagulirte erst nach 15 Minuten. (Bekanntlich
fanden mehrere Chemiker Harnstoff im Blute
der Diabetischen.) Magen die sagte mir vor einiger
Zeit, er habe diese sonderbare Coagulationsart
des Bluts auch einigemal beobachtet, ohne ebenfalls
ihre.Ursache zu kennen.'
Krank liet ten des Herzens.
Pericarditis, Endocarditis, Hypertrophie und Erweichung des
Herzens.