2) Frau von 50 Jahren ungefähr. Dyskrasische
Hautfarbe. Btechen, Schmerzen in der Magengegend«
Die Geschwulst, die nach äpfsen, nicht nach innen
hervorsteht, sitzt am Pylorus zwischen der Schleimhaut
und Muskelhaut, die erstere ist über der'Geschwulst
unverletzt und beweglich, wo keine Entartung
ist. Sonst ist sie innig mit der Geschwulst verschmolzen.
Diese bildet eine rundliche höckrige
Masse , die die Oeffnung des Pylorus verengt. Die
Muskelhaut ist unverändert. Die Masse selbst ist
weifsbläulich, speckartig von Consjistenz, der gröfste
Dui chmesser 25 Millim.; sie enthält eingestreute ine*
lanotische Punkte in ihrem Innern. Sie besteht:
1) aus weifsen,,nicht geschlängelten cylindrischen
Fasern, ,noch einmal so dick als die Zellgewebsfasern;
2) aus Fasern, die, in ihrem Verlauf breiter werdend,
am Ende in feine Fäden ausgehen;
3) aus sparsamen weifslichen Zellen mit Kernen,
von dem doppelten Durchmesser der Blutkügelchen;
4) äus kleinen unregelmäfsigen oder rundlichen
weiten Kügelchen, von der Grjjfse der Blutkörper.
Die Fasern bilden die Grundmasse der Geschwulst
durch ihr Aneinanderlegen.
^*ur die Zellen und die unregelmäfsigen Fasern
sind eine neue Bildung, denn'dieKügelchen sind eine
^normale Absonderung der Schleimhaut, und selbst die
cylindrischen Fasern scheinen der Zellhaut anzugehören.
Die Zellgewebsfasern die aus dieser Haut Tn die
Masse ein geschlossen waren, waren gut erhalten, und
zeigten ihre geschlängelte Form, im Gegensatz zu
denen im Scirrhus der Brust, z. B., wo sie zerdrückt
werden. Die melanotischen. Punkte bestehen aus unregelmäfsigen
schwarzen Molekülen. Die-Entartung
ging also wahrscheinlich wieder Von der Schleimhaut
aus und afHcirte erst später die Zellhaut, wie die Integrität
der übrigen Häute zeigt.
3) Bei der Frau mit'dem Lipom (vergl. die Abb.
über die Fettgeschwulst) befand sich eine Geschwulst
in der Zellhaut der Pylorusfalte; sie war einige Linien
dick und eben so lang,' weich und bestand ganz
aus Colloidzellen, Fettkügelchen und Zellfasern wie
die Colloidmasse der dort beschriebenen äufsern Geschwulst.
§. 4.
Entartung der ScMeiinbant der Traelaea und
des Itärynx.
Ich habe mehrere Fälle von Entartungen der
Schleimhaut des Larynx und der Trachea in sehr
kurzer Zeit beobachtet, die, an sich von* gutartiger
• Beschaffenheit, durch den Sitz des Uebels alle tödt-
lich verliefen.
1} Ein etwa 50 Jahre alter Krankenwärter im
hiesigen Militärhospital hatte sich seit einiger Zeit
über Dyspnoe beklagt, war aber erst mehrere Tage
vor seinem Tode genäthigt, sich in’s Bett zu legen.
<* Er erstickte plötzlich, ohne dafs man die Natur der
Krankheit erkennen konnte. ' Er hatte übrigens seit
langer Zeit hur leise und krächzend gesprochen.
Autopsie. Brust: Rechte Lunge gesund, aber
mit Luft angefüllt, emphysematos, die Eindrücke des
Fingers behaltend. Die linke Lunge hatte Adhärenz
mit der Rippenpleura gebildet und enthielt im obern
. Lappen eine Höhle, mit erweichten Tuberkeln. Der
untere und mittlere Theil der Lunge war crepetirend,
das Herz normal, mit Blutcoagulum angefüllt, die
Bauchhöhle ganz normal.
Die Hauptkrankheit, die den Tod veranlafste,
hatte ihren Sitz im Kehlkopf. Nachdem ich die Schild