man sie mit den blossen Augen ahnt, eine grosse
Menge Crystalle. Es bildet ein weisslicher, wie
Schleim aussehender, und für diesen oder für Eiter
gehaltenen Niederschlag, der fast ganz aus Crystal]
en besteht 5 der, den ich untersuchte, reagifte
alkalisch; die prismatischen Crystalle lössten sich,
nachdem sie sich gelbbräunlich unter dem Mi-
kroscope gefärbt hatten, schnell in Schwefelsäure
auf. *)
16) Ha rns t e i n e . Dass diese aus Crystallen
oft zusammengesetzt sind, weiss man lange; ich
füge hinzu, dass auch die anscheinend glatten und
amorphen aus regelmässigen Lamellen, die durch
eine weichere Masse cohäriren, gebildet sind.
17) Die Concretionen in der Aorta und Arterien
der Greise bestehen ebenfalls aus Crystallen.
18) Cr y s t a l l e im Her zen. In der Societe
anatomique zeigte Hr. Chavignez ein Herz, auf
dessen Obei fläche unterhalb der überziehenden
Haut, in beiden Ventrikeln auf der Oberfläche
dei Klappen, auf und in den Muskeln, überhaupt
i n n e r h a l b der ganzen Muskel Substanz viele glänzende
crystallinisch erscheinende Kprper abgelagert,
'von der Grösse von Sandkörner waren. Hr.
Ch. ersuchte mich um die mikroscopische Analyse.'
Sie -zeigten sich ganz aus einer Menge von Cryl
stallen bestehend, die durch Exsudat verbunden
waren. Nach einer der Akademie in Paris mit-
getheilten Analyse von Hrn. Pelonze scheinen sie
aus phosphors. Kalkerde mit etwas thierischer
Materie zu bestehen. Die Ablagerung von Cry-
) Ich bemer-ce bei dieser Gelegenheit, dass man aus der
Abwesenheit der Eiterkügelchen in solchem Harn
“ * “* *“*. Fehlen des Eiterprozesses in irgend ei-
nem Theile der Harnwege, schfiessen darf; denn Ammoniak,
im Ueberschuss, kann diese auflösen. Ich
mischte Eiterkügelchen mit solchem Harn, und erhielt
nach zwti Tagen_ eine gallertarfige Masse (-wie beim
Zumischen des Eiters zum Ammoniak) und Auflösung
der Eiterkügelchendagegen erlaubt das Erkennen
der Crystalle eine sichere Diagnose auf irgend eine
Krankheit der Unnabsonderung, und namentlich auf
Gries bildung.
etallen und einem so lebensvollen Organe ist allerdings
von Interesse. Ich zweifle übrigens,
dass die Crystallisirung schon im Leben statt gefunden
hat. Während des Lebens zeigte sich nur
etwas Blasebalggeräusch. (Vergl. meine Note ga-
zette des hppitaux 16. Mai 1837.)
19) Hydatyden. *) In beiden Formen der * 6
*) Ich erlaube mir bei dieser Gelegenheit einige Bemerkungen
über diese eigenthümlichf*, noch immer so
räthselhafte Produktion als Vorläufer einer grossem
Arbeit über diesen Gegenstand. Es scheint bei der
Verwirrung dieses Gegenstandes nothwendig, einmal
grössere Aufmerksamkeit darauf zu verwenden.
6 Lano-e waren Aerzten und Anatomen die blasen-
.förmigen Körper verschiedener Thierformen bekannt,
die verschlossen bald eine klare, bald sedimentirende
Flüssigkeit enthaltend, bald zahlreiche einzelne, bald
zahlreich und in einer gemeinschaftlichen Kyste eingeschlossen
Vorkommen. Bis auf Pallas halte man die
Hydatyden nicht für Thiere gehalten. Pallas ahnte
zuerst, dass einige dieser Blasen wohl Thiere enthalten
könnten. Goeze beschrieb und zeichnete-aber die
mikroscopischeu Formen des Echinococcus auf so unzweideutige
Weise, dass man sich wundern muss, wie
Bremser in der deutschen Ausgabe seines schönen Werkes
deren Dasein läugnen konnte, und ^ erst in der
Dissertation von Renzdörf (Wien) und ira Nachtrag
zu der von Blainville besorgten französischen Ausgabe
.erkannte er deren Existenz beim Menschen an. Bremser
nimmt ausser diesen Thiere enthaltenden Blasen
auch p.och eine klare Flüssigkeit enthaltende Blasen
an, die er gegen Rudolphi auch für Thiere hält. Dieser
letztem Klasse kann man den Laennec’schen Namen
acephalocysten geben, obgleich dieser irriger
Weise diesen Namen allen mit blossen Augen keine
Organe zeigenden Hydatyden gab; ein Irrthum, den
Cloquet noch zuletzt wiederholt hat. Ebenso sagt
Kuhn, der in seiner Dissertation schätzbare Bemerkungen
mitgetheilt hat; dass er keine Haken am Echinococcus
gesehen habe, was allerdings nicht zu verwundern
ist, da er kein Mikroscop anwandte. (Kuhn
Recherohes sur les acephalocystes, Strassb. 1832.) Nach
meinen Untersuchungen zerfallen die Hydatyden ebenfalls
in zwei Klassen, von denen die erste Blasen vorstellt,
die eine körnige Masse bilden, die andere Blasen
mit einer hellen Flüssigkeit enthalten ; diese Klasse
schliesst aber mehrere Arten ein, die eine genaue mi-
kröscopische Untersuchung verdienen. Sie sind durchaus
n i c h t so einfach, wie man annimmt. Was die
Form der Echinococcus betrifft, so habe ich ,die von