ten des Zellgewebes. Jene Bändel liegen aber so
vertheilt, dass Oeffnungen (viereckige) zwischen
ihnen bleiben^ die in anderer Richtung von darunter
und darüber liegenden Bündeln bedeckt werden.
Sie constituiren die eigentlichen Zellen, die
offen, durch ganze Körperstrecken mit einander
communiciren, nur uneigentlich diesen Namen verdienen.
So habe ich die Fasern des Zellgewebes
im Fe t t , zwischen den Muskeln, auf den Apo-
neurosen und in andern Theilen gefunden. Das
Zellgewebe bietet aber für das Auge, wie für
seine Dichtigkeit, einen Unterschied, je nach dem
seine Bündel zu Platten einfach zusammengesetzt,
ohne Zwischenmasse, oder wenn Fett in ihnen abgelagert
ist; darum kann ich die Aponeurosen nur
für dicht zusammengelegte Zellgewebsbündel halten,
die freilich kein Fett einschliessen, und da^-
durch die Weichheit des /Zellgewebes verloren
haben. Eine Frage, die für unsern Gegenstand
von Wichtigkeit ist: sind die Fasern der Organe,
deren krankhafte Verwandlungen oder Ablagerungen
wir zu untersuchen haben, dem Zellgewebe
gleich? — Ich bemerke über die Theile, von de-
,nen hier die Rede sein wird:
1) Das Zellgewebe, was unmittelbar unter
der Haut, entweder die weisslichen Membrandecken
für die verschiedenen Fettlagen, oder das, was
zwischen den Fettklumpen zellige Maschen bildet,
hat die beschriebene Struktur.
2) Eben so das Zellgewebe zwischen den
Muskeln.
3) Die Brustdrüse der Frauen, und namentlich
auch die Milzgänge, selbst die Warze bieten,
als elementare Struktur, nur die vielfach verschlungenen,
dichten Zellgewebsfasern, und keine, Spur
irgend eines andern Gewebes.
4) Das ganze Gewebe der Eichel besteht aus
zarten , sich schlängelnden cylindrischen Faden,
die, in Bündeln dicht zusammengedrängt, sich vielfach
verschlingen; sie enthalten kein Fett zwischen
sich, und gleichen durchaus den Zellgewebsfasern.
Aus denselben Fasern besteht das ganze
schwammige Gewebe der Ruthe. (Die ganze
fibi ■Öse Hülle derselben bietet dagegen keine sich
schlängelnden Fasern; sie liegen nicht in Bündeln,
sondern einfach und grade bilden sie ein Netzwerk,
und sind daher von den Zellgewebsfasern zu unterscheiden.)
Auch die Häute der Arterien, im
corpus cavernosum, haben schlängelde Fasern, was
für ihre Zusammenziehung wichtig ist.
II. D ie F e t t s ä c k c h e n und das Fet t .
Von der Art, wie das Fett im eigentlichen
Zellgewebe abgelagert ist, hat man bis in die
neueste Zeit keine rechte Vorstellung gehabt. Ich
habe hier diesen Gegenstand nicht historisch zu
erörtern, und erinnere nur an die frühere Meinung
Malpighis, dass das Fett von den Drüsen abgesondert
werde, an die Hallers, der diese dem Zellgewebe
zuschrieb, in dessen Zellen das Fett abgelagert
sei. So viel mir bekannt ist, hat Raspail
zuerst mit dem Mikroscop beobachtet, dass das
Fett in geschlossenen Bläschen enthalten ist; aber
er scheint eine optische Täuschung vor Augen gehabt
zu haben', wenn er behauptet, dass sie
auf besondern Stielen sässen. Burdach bemerkt
richtig, dass die Säckchen, feinhäutig und geschlossen,
das Fett einschliessen; aber es ist falsch,
dass sie wie Trauben an den Haargefässen hängen.
Nach meinen Untersuchungen, die ich früher*)
mitgetheilt habe, ist das Fett im normalen Zustande
immer in besondern ovalen Bläschen eingeschlossen,
die durchaus weder mit Fasern, noch
Gelassen Zusammenhang haben; sie sind unversehrt,
durchaus glatt, und die besondere Art ihrer
Ablagerung, indem die Ränder der einzelnen sich
nicht decken, bringt den eigenthümlichen zelligen
Anblick hervor, der manchen Beobachter verleitet
hat. Wenn man vorsichtig eilte Schicht mit Fett
*) Annales de Physiologie de Laurent etc, Heft II, 1837,