Un t e r su ch u n g en
über das Zellgewebe, das Fett, seine Sack dien
und ihre krankhaften Veränderungen.
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I. Norma l e S t r u k t u r des Ze l lg ewe b e s
in den Sä u g e th i eren.
E in e umständliche Auseinandersetzung der Geschichte
der Anatomie des Zellgewebes würde
hier nicht am Orte sein; ich werde nur die her-
vortretendsten Data und über das Zellgewebe selbst
nur kurz die Haupt-Thatsachen beibringen, in so
fern ich sie nach fremden und eigenen vielfachen
Untersuchungen jetzt als constatirt annehmen muss,
und in so fern sie zum Yerständniss der nachfolgenden
pathologischen Beschreibungen nothwen-
dig sind.
l) Das Zellgewebe ist auf zweifache Weise
untersucht worden, früher und von einigen Anatomen
noch jetzt, nur mit dem'Skalpel, von andern
mit dem Mikroscope; daher entstanden zwei entgegengesetzte
Ansichten. Die ersten betrachteten
es als eine halbflüssige Masse, die erst im Tode
zu Blättchen und Fasern (d. h. mit blossen Augen
sichtbaren) erstarre, die Grundlage oder das Bindungsmittel
der zusammengesetzten Organe bilde
und überhaupt der einfachste formloseste Körper
in der Reihe der den Organismus zusammensetzenden
Theile sei. So waren die Meinungen Wolffs,
Rudolphi’s und J. F. Meckels. Rudolphi sagt
darüber in seiner Physiologie: Im lebenden Körper
erscheint es als ein zarter, halbflüssiger, formloser,
dehnbarer Stoff, n6ach dem Tode vorzüglich
aber, indem es zugleich den Einwirkungen der
Luft oder des Wassers ausgesetzt wird, erstarrt