J)afs die sphärischen Kügelchen keine Lymphkü-
gelchen sind, sondern sich im Serum selbst bilden,
wird durch die früheren und diese Versuche wohl zur
Gewifsheit erhoben. Auch Valent in scheint diese^
Meinung zu seyn.
§• V
Einfluss der Unterdrückung der Transpiration
und des Atlunens.
1) 27. Növ. 12 Uhr« Ein Frosch mit dem ganzen
Körper in Oel getaucht, dasAthmen hört sogleich
auf. Um^2 Uhr noch einige Muskelbewegungen, um
3 Uhr hören diese ganz auf, um 3 | Uhr bewegt sich
das Blut langsam in den Capillargefäfsen und die Blut-"
körper beginnen sieh au einander zu legen.
Das Thier wurde nun ganz aus dem Oel genommen,
abgetrocknet und in’s Wasser gesetzt. Es lebte
am Abend wieder ganz auf, Athmen, Circulation, Bewegung
waren normal geworden. Das Thier von
Neuem in Del gesetzt.
28. Nov. 3 Uhr Nachmittags. Das Thier anscheinend
todt, und in den meisten Capillargefäfseri*
stockt das Blut, aber in einigen ist noch eine langsame
Bewegung. Dasselbe abgetrocknet und in’s
Wasser gesetzt. Es bleibt todt. In der Bauchhöhle
hat sich Wasser ergossen (.Ascites). Das Blut des
'Herzens gerinnt erst an der Luft und enthält eine
Menge kleiner Oeltröpfchen, übrigens wenig runde
Kügelchen und einige- wie eine Flasche geformt. Die
Lungen enthalten Oeltropfen in grofser Quantität. Das
Mesenterium ist mit Oel bedeckt und enthält dessen
in seinen Blutgefäfsen, Oeltropfen sind ferner im Gehirn,
Rückenmark, in der Leber und in den Muskeln!
2) Das Thier von Beobachtung 2. des vorigen §
wurde nun zu einem andern Versuche benutzt. Es
wurde mit Oel bestrichen am 25. Abends. Das Athmen
hat natürlich nicht statt. Die Circulation blieb
regelmäfsigbis am 27., wo sie bei einem nochmaligen
Bestreichen plötzlich aufhörte.
Das Blut ist flüssig im Herzen, hat eine eigen-
thümliche, nicht Tothe, sondern graubraune Farbe.
(Es hatte Sauerstoff weder durch die Lungen, noch zuletzt
durch die Haut absorbirt werden können.} Das
BJut cbagulict nicht, und enthält runde Blutkügelchen,
die letztem in geringer Menge, einige von diesen haben
mehrere Kerne, andere nicht. Sie haben verschiedene
Gröfse.' Das Blut enthält einige Oeltröpfchen.
Die Lunge enthält kaum 3 Luftblasen, so dafs
die ganze darin enthalten gewesene Luft beim Schliefsen
der Glottis resorbirt worden zu seyn scheint; regel-
mäfsiges Blut, und viele Oeltröpfchen.
3) Ein Frosch in’s Wasser gesetzt, so dafs er sich
nicht, über seine Oberfläche erheben kann. Die Athem-
bewegungen hören sogleich auf. Nach zwei Tagen
hat der Herzschlag aufgehört. Das Herzblut ist flüssig
und besteht aus einer aufserordentlichen Menge
lauter unregelmäfsiger dreieckiger und viereckiger
Blutkügelchen.
Resul tate.
Wird Respiration und Transpiration oder vielmehr
die Berührung des Körpers mit der Luft ganz
unterbrochen, so kann* die Circulation bis zwei Tage
fortdauern, aber der Blutkörper wird unregelmäfsig,
das Blut flüssig, manche Stoffe, z.B. Oel, dringen absorbirt
in alle Organe des Thieres ein, und zwar durch
das Blut. *) In .Oel dauerte die Circulation über 24
Stünden fort.
*) Einreibungen von Oel können also sejjr gut die Mitthcilnng
desselben ans Blut bewirken.