zuerst die von ihm gefundenen Thatsächen, dann
das, was seine Nachfolger Neues gegeben haben,
in einer gedrängten Uebersicht darlegen, uni so
den Leser auf das Verständniss der eigenen nachfolgenden
Untersuchungen vorzubereiten suchen.
In seinen medizinischen Berichten, vom Jahre
1827^ zeigte Bright durch Krankheitsgeschichten
und Sektionen, dass in 'manchen Fällen die Oberfläche
und Substanz der Niere in der Art verändert
werden könne, dass sie ein granulöses Ansehen
erhalte. Injektionen dringen bei starker
Entwickelung dieser Granulationen nicht mehr
durch die feinen Arterien, und im höchsten Grade
erhält die Niere ein lappiges Aussehen. Er bemerkt,
dass, wenn diese Veränderungen der Nieren
vorhanden seien, der Urin, der oft blutgefärbt
sei, immer eiweisshaltig und coagulirbar in der
Hitze und durch Säuren sei. Mit diesem blutge-
färbten Harn coincidire oft Schmerz in der Nierengegend.
Ueber die Natur dieser Krankheit
ist B. mit sich selbst nicht einig; so äussert er
p. 12, es könne sich wohl eine neue Substanz
zwischen der Nierensubstanz abgelagert haben;
später hält er eine langsame Entzündung für die
wahrscheinliche Ursache, wofür auch der Erfolg
des Aderlasses spreche. Den medizinischen Beschreibungen
Brights waren die Analysen von
dem Chemiker Bostock 'beigefügt, den grossen
Gehalt des Urins solcher Wassersüchtigen an Ei-
weiss und dessen vermindertes spezifisches Gewicht
anzeigend. *)
An dr al bestätigt dies in seiner pathologischen
Anatomie, und fügt hinzu, dass er die Granulationen
in einem Falle auch in der Medullarsubstanz
gesehen habe. Er glaubt übrigens, dass, es im
jetzigen Zustande der Wissenschaft unmöglich sei, •*)
•*) Bright nahm drei Formen der Nierenveränderung
an: 1) die Nieren sind weniger oonsistent, äusserlich
gelbgesprenkelt, Rindensubstanz gelb und grau, Mer
dullarsubstanz hervortretender; 2) Zunahme des Volumens,
Entwickelung von Granulationen in der Cor-
ticalsubstanz; 3) Niere oft lappig, runzlich und hart.
über die Natur dieser Eiterung etwas zu sagen,
und er stellte sie daher provisorisch zu den H y pe
r t roph i en.
a Ch r i s t i so n . Er nahm an, dass Coagulu-
bilität des Urins durch Säuren und Hitze immer
auf organische Krankheit der Nieren deute; auch
er nahm langsame Entzündung als Ursache an,
und behauptete die Nützlichkeit des Aderlasses.
Eine wichtige Thatsache wies er nach, nämlich:
das Dasein des Harnstoffs im Blut und dessen
Verminderung im Harn. Nach demselben und
Gregory ist das spezifische Gewicht gesunden
Harns 1024—-1026, des Harns in der Brightschen
Krankheit 1013 — 1018.
T is so t theilte in seiner Inauguraldissertation
frühere bekannt gemachte Notizen und seine eigenen
und Bayers Beobachtungen über diesen Gegenstand
mit. Nach ihnen kann der granulöse
Zustand der Nieren mit coagulablem Urin auch
ohne Hydrops Vorkommen.
Br ig h t hatte dies in 24 Fällen nur einmal,
Gregory in 80 Fällen 22, Bayer in 17 Fällen einmal
gesehen. Als das beste Zeichen des Daseins von
Eiweiss gab er die Ebullition. an. Nach Bayer
zeigten noch folgende Fälle ei weisshaltigen Urin :
1 ) von Cancer und Steinen abhängige Haematurien;
2) Nephritis und Cystitis; 3) Tuberkeln der Nieren
im hohen Grade, zuweilen; 4) wenn der Urin
mehrere Tage zurückgehalten wird, distension
hydrorhenale entsteht; 5) in einer gewissen gelblichen
Blutleere der Nieren.
Das Dasein von Harnstoff im Blute bestätigten
Bayer und Voung.
Ueber die Ursache bemerkte Tissot, dass in
den Nieren eine chronische Entzündung statt finde,
die nach der besondern Struktur des Organs auch
eine besondere Form annehmen müsse. Sabatier
machte seine Fortsetzung der Untersuchungen
Bayersund seine ’ eigenen bekannt. Es reiche hin,
dass die Nieren weicher, und die Certicalsubstanz
auf der Medullarsubstanz zugenommen habe, damit
der Urin ei weisshaltig werde. Der Urin sei