verglich. Das ganz weifs aussehende Mesenterium
zeigte in seinen Capillargefäfsen dieselbe Veränderung;
die runden Kügelchen bildeten die Mehrheit,
die rothen Blutkörper waren nur sparsam. Das Herz
ist sehr blafs, in der weifslichen Flüssigkeit, die es
enthält, sind die runden eben so zahlreich; sie haben
0,0009 P. Z. Durchmesser. Das Herz schlug lebhaft,
aber ohne Energie. Die Lunge war zusammengefallen
, grauweifs, keine Spur von Luft. Obgleich
das 1 hier beim Oeffnen noch Bewegungen
machte, so fanden diese nicht mehr beim Durchschneiden
des verlängerten Marks statt. J e d e R e f 1 e x-
bewegung*) fehl te, das gereizte Rückenmark
nnd die Nerven brachten wohl Bewegungen hervor,
aber auch diese hörten nach e i n igen Minuten
auf. Die graue Leber enthielt ebenfalls wenig Blut-
kügeichen.
2) 21. Nov. Ein Frosch, dem der Unterkiefer
abgeschnitten, öffnete den Kehlkopf deutlich, um
Athem zu holen. Der Blutverlust war beträchtlich
gewesen. Die Circulation unmittelbar darauf langsam,
die Gefäfse enthalten wenig Blutkügelchen in
einigen Gefäfsen stockt das Blut ganz (wie wir ja
auch beim Menschen oft sehen, dafs grofse Blutentziehungen
das Blut oft stocken machen). Abends
^ 8 Uhr (nach 11 Stunden) öffnet und schliefst das
Thier die Glottis, doch in etwas unregelmäfsigen
Zwischenräumen, 8 mal in der Minute ungefähr, und
so, dafs zwei, drei Athemzüge sich schnell folgen
und dann eine Pause eintritt; der Kehlkopf wird da-
) Die Reflexbewegungen fanden bei einem gesunden Frosche
noch nach £ Stunde statt. Warum dies T h ie r, im Gegensatz
zu den andern, nach Durchschneidung des Unterkiefers
nicht mehr athmete, konnte ich bei- der Leichenöffnung
nicht mehr ermitteln. . °
bei jedesmal in die Höhe gehoben *); die Circulation
etwas unregelmäfsig, ganze Gefäfse sind leer, die
runden in unbedeutender Menge, eben so die elliptischen
in geringer Anzahl. Das Thier sehr matt,
kann sich nicht am Glase halten.
22. Nov. Es zeigen sich jetzt schon viel runde
weifse Kügelchen, doch nicht in so hohem Grade, wie
in der früheren Beobachtung. Es sind indefs ganze
Gefäfse, d. h. so weit sie das Gesichtsfeld einnehmen,
damit angefüllt; sie haben wie früher dieselbe Schnelligkeit
wie die elliptischen. Das Athemliolen geschieht
fortwährend durch die Stimmritze.
23. Nov. Athmen fortwährend regelmäfsig, die
runden Kügelchen bilden schon die Minorität, doch
sind noch ganze Gefäfse collabirt, durchsichtig (daher
Blässe nach Blutentziehungen und überhaupt bei Blutmangel).
Es mufs hier nolhwendig eine Umwandlung
statt gefunden haben. ■— Abends. Die Circulation
langsam, aber die Gefäfse füllen sich immer
mit mehr Blut. Ich schlofs nun die Glottis
mit einer Naht ganz dicht, so dafs das Athmen
unmöglich war und auch nicht beobachtet wurde?
Nur öffnete das Thier von Zeit zu Zeit den Schlund
und schien Luft zu verschlucken.
25. Nov. Abends die Circulation lebhaft, die
Gefäfse alle mit Blut angefüllt, so dafs zwei Tage
hindurch das Aufhören des Athmens ohne Einflufs auf
die Circulation geblieben.
3) 17. Nov. Einem Frosch wurde ein Stückchen
Holz zwischen den Kiefer, gebracht und mit Fäden so
befestigt, dafs das Thier den Mund weit offen halten
*) Sehr oft wird der Keblkopf gehoben , ohne dafs die Glottis
dabei sieb öffnet, wahrscheinlich um die Lungen auszudehnen
und überall mit der eiugeathmeten Luft in Berührung
zu bringen.