nicht untersuchen können. Das Herz um gröfser,
die grofsen Arterien, besonders die Aorta, sind in
ihrem Innern mit weifsgelblichen Flecken bedeckt*)»
Die Nieren haben so an Gewicht abgenommen, dafs
jede nur 1 Unze 6 Drachmen wiegt, statt 3 — 4 Unzen.
Die C or t ical Substanz war fast verschwunden
und was davon übrig geblieben, bildet nach aufsen und
innen eine warzenförmige weifse harte Masse.
Mikroskopische Untersuchung: Während in der
Medullarsubstanz die Harnkanäle'', und eben so in einem
kleinen Umfange der Rindensübstanz, wohl erhalten
waren, so waren sie in dem gröfsten Theil der letz-
tern ganz verschwunden ; fast sphärische Körper,
durchsichtig wie Fetttropfen aussehend, aber etwas con-
sistenter, nahmen den Platz der Harnkanäle ein und
folgten ganz i h re r Richtung, und selbst ihre Breite
entsprach der Breite der Harnkanäle. Sie waren
aber von keiner Membran mehr eingeschlossen. Diese
Körper waren dicht an einander gelagert und bildeten
mehrere Schichten. (Siehe die Abbild.) Die
Malpighischen Körper und dieBlutgefäfse zeigen nicht
die geringste Veränderung. Ich verglich-nun die gelben
Flecken aus der Aorta, fand sie aus ähnlichen
Fettkügelchen bestehend und es- konnte über die
Cirrhose der Niere kein Zweifel bleiben.
11) Ein Mädchen von 25 Jahren war vor drei
Monaten in ihrem Hause entbunden worden» Es
wurden einige Tage nach der Entbindung, wegen
angeblichen Daseyns von Entzündungssymptomen, drßi
*) Ich würde nach öfterem Erinnern es für überflüssig halten,
zu bemerken, dafs diese Flecken, die so häufig Vorkommen,
kein Entzündungsprodukt, sondern einfache Fettablagerungen
sind, wenn nicht selbst achtbare -Schriftsteller
fortwährend solche Flecken als Folgen eingebildeter A r t e r i tis,
A o r titis etc. ansähen.
Aderlässe gemacht. Es trat bald darauf Hämorrha-
gie des Uterus bis zu noch jetzt fortdauernder Anämie
ein; dann allgemeine Wassersucht, mit welcher sie
in’s Hospital kam. Den Urin fand ich ziemlich eiweifshaltig.
Das Herz enthielt ein flüssiges sehr dünnes,
nur wenig schlechten gelatinösen Faserstoff enthaltendes
Blut. Die Wandungen des linken Herzens
waren verdickt. Die Leber zeigte den zweiten Grad
der Cirrhose. Die Nieren *) waren verkleinert, die
eine wog zwei Unzen1. Die Medullarsubstanz blafs-
roth, die der Rinde gelblich, auf dieser zeigten sich
Körner wie Hirsekörner hervorragend, härtlich. Sie,
wie die ganze Centralsubstanz, enthielten eine Menge
kleiner meist gleich grofser Fettkügelchen, die sich
gegen Aether wie gewöhnlich verhielten. Die Blut-
gefäfse waren gut erhalten, dagegen schienen die
Harnröhren oft in ihrem Innern jene F’ettkörnchen
zu enthalten und oft wie zerstört durch Druck.
C. Dri t t e Reihe. Ent ar t ung unb es t immt e r
Natur.
12) Frau von 50 Jahren, angeblich seit einem
Jahre krank. Allgemeine Wassersucht, viel Eiweifs
im-Urin (ungewifs ob Wechselfieber vorhergegangen
ist). Blasebalggeräusch im Herzen. Die Leber zeigt
graugelbliche Inseln, die noch nicht hervorragen; Cirrhose
zweiten Grade£. Die Milz zeigt jene merkwürdige
Vergröfserung, Verhärtung und Fleischfarbe,
die ich V. §. 2 beschrieben. Auf dem Peritoneum
hat sich Exsudat gebildet. — Die beiden Nieren haben
an Volumen etwas zugenommen, die eine wiegt
3 | Unzen. Medullär- und Corticalsubstanz finden sich
in eine graugelbliche\ scheinbar fettige Masse ver*)
Sie erschienen wie gelappt an der Oberfläche. -