nen der höchsten Grade als Cirrhose zu betrachten,
wo sich namentlich gelbliche Geschwülste auf der
Oberfläche und im Innern bilden, wie sie von Cru-
vei l hi er gut ubgebildet sind. In diesem Falle
vermindert sich zugleich der Umfang des Organs, wenigstens,
wie eSsScheint, in den meisten Fällen. Die
Cirrhose durchläuft aber, wie aus den hier und früher
mitgetbeilten Beobachtungen (vergl. die Untersuchungen
lstes Heft) hervorgeht, mehrere Stadien der
Entwickelung, in deren einigen die Leber bedeutend
vergröfsert seyn kann. Stellen wir diese Entwickelungsstufen
jetzt fest, Zugleich bemerke ich, dafs
ohne Zweifel, so bei Cruvei l hier und Anderen, einige
dieser Stadien mit Unrecht für Krebs der Leber
angesehen worden sind. Ton krebsartiger Degeneration
der Leber habe ich bis jetzt nur die fun-
gus medullaris und zw'ar oft beobachtet. (Vergl. erstes
Heft über fuvgus medullaris).
1. Stadium. Die Leber hat ein weifsgelbliches
fettiges Aussehen, Häufig in der Phthisis und manchen
chronischen Krankheiten. Umfang meist fior-
mak Fettkügelchen sind in der Lebersubstanz abgelagert
in allen von mir beobachteten Fällen, ohne
dafs eine Verletzung der Gallengeräfse zu beobachten
sei. In den von mir untersuchten Fällen das Fett
ohne Kysten abgelagert.
2. Stadium, Gelbliche Inseln , die, nicht erhaben,
von gröfserm oder geringem» Umfang mit den Blutge-
fäfshn abwechseln. -Umfang oft vergröfsert, Fetttropfen
ohne Kysten abgelagert, nur in einem von mir
beobachteten Falle mit Kysten. Die Gallengänge an
diesen cirrhotischen Stellen verstört und statt ihrer
eine feinkörnige Masse.
3. Stadium. Es bilden sich gelbliche Geschwülste
in der Leber, die Fettkügelchen (frei abgelagert in
meinen Fällen, ln Kysten in denen von Hal l mann
und Valent in) enthalten. Die Leber ist in der
Hegel verkleinert.
Dies ist die gewöhnlich beschriebene Cirrhose
der Leber..
4. Stadium. Die cirrhotische Leber zeigt Geschwülste,
die aber ein umgewandeltes Schweinespeck
ähnliches, aus kleinen Kügelchen bestehendes Fett
enthalten. An diesen Stellen ist die Lebersubstanz
ganz zerstört.
Diese verschiedenen Stadien schliefsen sich nicht-
gegenseitig aus und zuweilen kann man an derselben
Leber das erste, zweite und vierte zu gleicher Zeit
beobachten.
Welches ist die Ursache der von der Leber krankhaft
hervorgebrachten Absonderung? wie verhält diese
sich zur Wassersucht? Dies sind wichtige, noch ungelöste
Fragen, die unsere gröfste Aufmerksamkeit verdienen
, wenn wir erwägen, wie selten die Wassersucht
aus dieser Ursache gelindert, geschweige geheilt
wird. Nui1 durch fernere Vergleichung des
Krankheitsverlaufes selbst mit genauen mikroscopi-
schen und vielleicht auch chemischen Untersuchungen
dürften wir uns bessern Resultaten nähern.
Cap. 2.
Melanose des Peri toneums.
Sie ist eine ziemlich seltene Krankheit. Ein Soldat
yon 23 Jahren starb an chronischer Peritonitis
und Pleuritis. Die Lungen selbst gesund. Die Eingeweide
kleben wie gewöhnlich in dieser Krankheit
durch Exsudationen fest an einander. Der sehr grofse
Magen bildet eine eigenthümliche Form. Nah am Py-
lorus bildet sich durch eine halbe Scheidewand (durch
die Schleimhaut) eine Tasche, grofs genug, um ein