bleibend flüssig. Dagegen findet keine unmittelbare
Wirkung auf das Nervensystem -statt, die mir überhaupt
nur zu oft mehr in der Imagination mancher
Pathologen, als in der Wirklichkeit begründet scheint.
Vielmehr schien in diesen Versuchen die Veränderung
des Bluts erst auf das Nervensystem consecutiv zu
wirken.
§.10.
Einfluss verschiedener Substanzen , des Arseniks,
Salmiaks, Salpeters u. s. w. au f das Blut.
1) Einem Frosch um 9 Uhr Arsenik in Wasser in
den Magen gebracht. Um 10 Uhr Krämpfe. Circulation
regelmäßig. Erst Abends 9 Uhr mit'eintretenden?
'Tode wurde die Circulation stofsweise. Die
Schleimhaut des Magens war stark injicirt und ihre
Gefäfse enthielten festes Blut. Die Blutkügelchen
unverändert! *)
2) Einem Frosch 1 Gr. Strychnin in den Magen
gebracht. Um 9 Uhr gleich Convulsionen, dann
Stäi rkiampf, die Circulation auf der Stelle langsamer
in dert Schwimmhäuten. Danp keine Krämpfe mehr.
p‘i Uhr, keine Circulation ip der,Schwimmhaut, aber
in den Gefäfsen^ des Mesenteriums dauert die Circulation
und.der Herzschlag noch bis 1 Uhr fort, ohne
dafs Krämpfe eintreten.
3) Ein Frosch rmtExtr* nucis vomic. vergiftet.
Krämpfe, Athmen hört auf, die Circulation dauert,
aber allmählig langsamer werdend, fort, eben so der
Herzschlag. Die Circulation dauert noch, während
seit zwefStunden schon die Krämpfe verschwunden
sind.
*) (Sollten die Krystalle des Arseniks, die ich so schön auf
der Schleimhaut mit dem Mikroskop in der geringsten Anzahl
wieder finden ko n n te , / nicht in gerichtlichen Fallen
ein, wenn auch geringes Hülfsmittel geben können ?)
4) Ein Frosch in eine Auflösung von Natron
subcarhon. gesetzt (einige Scrup. in ein Paar Unzen
Wasser), so dafs er frei athmen kann. Nach einigen
Minuten schon Unruhe, nach einigen Stunden ohne
Bewegung, weder freiwillige noch krampfhafte. Die
Circulation dauert langsam in einigen Gefäfsen der
Schwimmhaut fort, die übrigens insgesammt so injicirt
sind, dafs die ruhende Schicht eingenommen. Im Blut
selbst fand sich keine Veränderung; das aus dem noch
schlagenden Herzen genommene coagulirte gleich.
5) Ich spritzte einem Frosche eine Auflösung von
Nitrum in den Magen. Er blieb auf der Stelle todt,
d. h. bewegungslos, ohne dafs Starrkrampf oder Convulsionen
eintraten; der Kreislauf dauerte einige Sekunden
kräftig fort, hörte aber dann auf und die Gefäfse
der Schwimmhaut strotzten von Blut.' Das sogleich
geöffnete, noch schlagende Herz zeigte Blutkügelchen,
die mehr rund als elliptisch waren. Das Blut
gerann sogleich. In einem andern Falle zeigten sich nur
schwache Convulsionen sehr kurze Zeit, dann nicht
mehr., Gleichzeitiges Einsjpritzen von Wasser blieb
ohne Wirkung bei einem ändern Frosche.
6) Zwei Frösche wurden in aufgelösten Salmiak
gesetzt; sie wurden bald unruhig, und fielen lebjos auf
den Boden des Gefäfses. Die Schwimmhäute sind
fsehr injicirt, zusammengefaltet. Das Blut irhHerzen
flüssig, coagulirt nicht, die Blutkügelchen unverändert.
Diese Versuche enthalten namentlich in der Wirkung
einiger an sich nicht giftigen Substanzen einige
interessante Thatsachen, doch werden allgemeinere
itesultate sich erst aus spätem Versuchen an gröfsern
Thieren ergeben können.
Zusatz.
In mehreren der hervorgehenden Versuche ist davon
die Rede gewesen, dafs das Blut, zuerst flüssig