demselben Eiter vanirt der Durchmesser nicht.
E r'ist ViooMillim.
2) Kein Gewebe, ich habe den Eiter der vorzüglichsten
Gewebe des Menschen untersucht, bietet
eine Verschiedenheit der Eiterkügelchen. So fand
ich sie als dieselben im Zellgewebe, in den Sehnen,
in den Muskeln und Knochen, eben so üben
die Organe keinen Einfluss, Lungeneiterkügelchen
gleichen denen des Gehirns, wie denen der Leber
u. s. w.
Auch der Grad der Entzündung und die Verschiedenheit
ihrer Ursache hat auf die Eiterkügelchen
, aber nur au f diese,, keine Wirkung.
Eiterkügelchen in der Brandjauche, in der Syphilis,
haben dasselbe Ansehen, wie die des normalen Eiters.
II. F o rme n des Ei t e r s .
Ich werde jetzt die einzelnen Beobachtungen
anführen, die ich über den Eiter unter verschiedenen
Umständen seiner Absonderung angestellt
habe.
1 ) Eiter aus ei n fachen Abscessen, von freien
Flächen abgesondert.
Er besteht aus einer hellen durchsichtigen
Flüssigkeit, in der die Kügelchen in bestimmter
Form enthalten sind, ohne dass irgend eine andere
Masse noch zugemischt wäre. Solche einfache
Eiterflüssigkeit fand ich ausser in einfachen Abscessen
2) In gut heilenden Amgutationswunden und
andern Verletzungen.
3) In der in der Brusthöhle ergossenen Flüssigkeit,
nachdem sich eiternde Pleuritis erzeugt
hat. (Empyem.)
4) In der in der Peritonitis ergossenen Flüssigkeit.
Die meisten Ergüsse in der Brusthöhle,
welche die Aerzte mit. dem sonderbaren Namen
Lymphe bezeichnen, gehören hierher; besonders
wenn die Flüssigkeit grünlich-weiss ist, kann man
darauf rechnen, eine helle Flüssigkeit mit unzähligen
Eiterkügelchen unter dem Microscope zu
sehen, in der nur zuweilen noch einige' zusammengesetzte
Entzündungskugeln Vorkommen. — In
allen übrigen Fällen sind entweder Produkte des
Organs, wo die Eiterpng stattfindet, oder durch
den spezifischen Prozess der Entzündung hervorgebrachte
Produkte dem Eiter beigemischt. Von
der ersten Klasse brauche ich nichts hinzuzufügen.
Die Combinationen des Eiters mi,t Galle, Speichel,
Urin u. s. w. ergeben sich von selbst, und werde
daher nur von den Elementen, die dem Eiter beigemischt
sind, reden, die nicht dem Zufalle, sondern
dem Entzündungsprozess ihre Entstehung
verdanken,
5) In einigen Abscessen habe ich eine Eitersekretion
bemerkt, deren Entstehung mir bis jetzt
nicht allein räthselhaft ist, sondern deren Vorkommen
ich bis jetzt keiner Kegel unterwerfen
konnte. Um in der Beschreibung deutlich zu sein,
werde ich Einiges über die Epitheliumformen bemerken.
Die äussere Haut, wie die Schleimhaut
des Mundes, wird beim Frosche (Walentin hat
ähnliches schon vom Proteus beschrieben und gezeichnet)
von einem sich unaufhörlich reproduci-
renden Epithelium bedeckt* Nach wenigen Stunden
sieht man schleimige Stränge in dem Glase
sich deponiren, bei 255 Vergrösserungen zeigte
sich, dass diese Masse sehr organisirt ist; sie besteht
nämlich aus eckigen Zellen, die einen elip-
tischen Kern enthalten, die Zellen sind von allen
Seiten geschlossen, der Kern aber ist durch Druck
verschiebbar. Eine ähnliche Epitheliumbildung
findet sich auf der Schleimhaut des Menschenmundes,
und daher finden wir jene oft genug beschriebene
Blättchen im Speichel. Ich habe aber
jene Epithelialblättchen auch im Eiter an Stellen
beobachtet, wo, ich sie nicht vermuthen konnte.
Es wird diese Beobachtung entweder bei künftiger
genauerer Erforschung der Hautbildungen oder
bei Erforschung ihrer Sekretion dienen können.
a) In vier Hautabscessen, die auf der Oberfläche
meiner Finger aus mir unbekannter Ursache
zu gleicher Zeit entstanden, zeigten sich neben