1) Ein Mädchen von etwa 35 Jahren starb
an Peritonitis in der Station der Syphilitischen im
Hospital. (Sie soll vorher mehrmals an Wassersucht
gelitten haben.) Aufser demErgufs in der Bauchhöhle
zeigte sich Eiterung in den Muskeln in der Nähe des
rechten Schenkelgelenks, und mehrere Fisteln mündeten
in den Mastdarm. Die Milz ist weich, zerflie-
fsend, wie faulendes Blut, aber stark vergröfsert. Der
Mästdarm-ist von aufsen von einer harten, unter dem
Skalpell schreienden blauröthlichen Masse umgeben,
die im äufsern Zellgewebe ihren Sitz hat und nicht
von <Ien Häuten des Darms ausgeht. Sie drückte
den Darm zusammen, und hatte der Kranken viel
Beschwerden gemacht. Enter dem Mikroskop zeigte
sie eine wahrhaft scirrhöse Natur, denn während das
Fett und seine Säckchen in ihrem Innern wohl erhalten
waren, “waren die Zellgewebsfasern nur noch
in unbestimmten Streifen zu erkennen und mit einer
weifsgrauen körnigen Masse, wie im Scirrh der Brust
bedeckt. Beide Ovarien sind vergröfsert und zeigen
viele erbsengrofse, mit Flüssigkeit gefüllte Höhlen
(wahrscheinlich beginnende Eierstockswassersucht).
Die beiden tubae Fallopianae waren aber schon ganz
mit Wasser gefüllt, eine Sonde drang nur mit Gewalt
vom Uterus aus in sie ein, das Eierstockende
war durch einen kleinen Wulst verschlossen, so dafs
das Wasser in einer vollkommen geschlossenen Höhle
war. Die Flüssigkeit war weifsröthlich, ganz klar,
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