letztere enthält sehr zahlreiche Blutpuncte, die als
mit Blut gefüllte Malpighische Körper unter dem
Mikroscop erscheinen. Die Harnkanäle überall unverletzt.
(Die Lunge hepatisirt).
We i t e r e n t w i c k e l t e Gr ade: Bi ldung von
Ent z ündungskuge ln. .
3) Ein Mann von ungefähr 55 Jahren kam zuerst
in die syphilitische Station des Hospitals, wegen veralteter
Syphilis, dann in die innere, als sich Oedem
der Füfse zeigte. Die Wassersucht1 wurde bald allgemein,
der Urin ei weifshaltig, Scarificationen, die
man zur Erleichterung an den Füfsen machte, wurden
brandig, Tod. Das Blut syrupähnlich. Lungen
gesund, eben so die übrigen Organe, mit Ausnahme
der Leber und der Niere. Die Leber zeigte jene
eigenthümliche Form der Cirrhose, die ich VI.
Cap. 1. §. 2. Beob. 4. beschrieben. Die Nieren
sind vergröfsert, die linke ist mit rundlichen weifs-
lichen, nicht hervorragenden Flecken von 2 bis
3 Miilim. Durchmesser in der Corticalsubstanz bedeckt
, auf der Oberfläche wie im Innern. Die Corticalsubstanz
hat sich nicht- auf Kosten der Medullar-
substanz vermehrt. Diese letztere ist unverändert,
aber roth, wogegen die gesprenkelte Rindensubstanz
sehr abstach. Die Flecken in den Ni^ren entsprachen
Ansammlungen von zusammengesetzten Kugeln.
Nirgends ein Malpighisches Körperchen leter oder
blutgetüllt. zu sehen. „Sie' verschwenden unter, den
undurchsichtigen Entzündungskugeln.
4) Ein Mann von 45 Jahren, alter Trinker, kam
wegen eines Catarrhs und einer Herzaffection in’s Hospital
, er behauptete, vorher keine andere Krankheit
gehabt zu haben, erst im Hospital, entwickelte sich
allgemeine Wassersucht und Eiweijs'fand sich in gro-'
fser Menge im Urin *), der des Morgens roth, Abends
hell war.
Autopsie: Das Herz war hypertrophisch, Blut
wenig consistent, Magenschleimhaut wie bei alten
Säufern erweicht. Die Leber mit Inseln von weifsli-
cher Substanz, die als Cirrhose des zweiten Grades
sich zeigt. - Die beiden Nieren sind gleich entwickelt,
vergröfsert, die rechte wiegt 5.^ Unzen und erscheint
auf der Oberfläche fast wie Granit-gesprenkelt, roth
mit weifs. Im Innern ist die Corticalsubstanz mit der
Medullarsubstanz contrastirend, indem die letztere
dunkelroth, die' erstere marmorartig gefleckt ist (umgekehrt
im normalen Zustande;) die Cordicalsub-
stanz ist voll von zusammengesetzten Errtzündungsku-
geln; mit Ausnahme einer einzigen Stelle sind nirgends
Fettkügelchen zu sehen. Viele Gefäfse sind
noch stark injicirt, daher die rothen Flecke, sie enthalten
noch normale Blutkörper, dagegen erscheint
in andern-Gef äfsen und zwar Zuweilen so, dafs ein
St ü ck des Gefäfses, das im Gesichtsfelde l ieg t,
noch r öthes no rmal e s Blut ent h ä l t , ei ne
Masse, die aus groTsen oder k le i nen Kör nern
b e s t e h t , und die zuweilen noch rothe Farbe
haben. Es ^schienen mir die Elemente zu seyn, aus
denen die zusammengesetzten Kugeln sich bilden.
5) Eine Frau etwas über dreifsig Jahre alt.
Allgemeine Wassersucht mehrere Monate lang. Ei-
weifs im Urin. An der linken tuba Fallopii findet
sich eine , kleine mit Serüm gefüllte Kyste, sonst sind
alle Organe aufser den Nieren gesund. Diese sind
nicht vergröfsert, die Medullarsubstanz roth, die Rindensubstanz
gelbweifs gefleckt. Es finden sich viele
zusammengesetzte Kugeln, mit denen ich ein Gefäfs
*) In dem Urin fanden sich einige Blutkügelchen,
H e c h t ö fte r, ich seltener beobachtet habe.
was