drüse hinweggenommen, fand ich eine weifse fibrösharte
Geschwulst an der hint er n Seite des Larynx,
so dafs die Diagnose derselben wohl schwierig war,
selbst wenn der Tod nicht plötzlich eingetreten wäre.
Die Geschwulst ruhte zum Theil nur auf der hintern
membranösen Wand der Trachea, von zwei Fingerdicke
dehnte sie sich nach unten bis zum dritten Ringe
derselben aus, nach oben bedeekte sie über die Car-
tüago cricoidea hinweggehend die Cartil. arytaenoi-
dea der linken Seite und bildete dort eine Geschwulst
von der Gröfse eines Taubeneies. An der andern Seite
dehnte sich die Geschwulst blos bis zu der Cartil. cri~
coidea aus und die Muskeln-der Cartil. arytaen. waren
wohl erhalten. Im Innern des Larynx waren die
Stimmbänder und der Ventrikel der. rechten Seite
wohl erhalten, auf der linken Seite war das obere
Stimmband und der Ventrikel verschwunden, das untere
Stimmband bildete nur noch einen feinen Fadeln.
Die Geschwulst selbst macht nach innen die stärkste
Hervorragung, im Larynx und in der Trachea, so
dafs von unten kaum eine Oefifnung übrig blieb, um
eine Sonde durchzulassen, und nach oben war die
Oeffnung für die Luft so gering, dafs, gegen das^
Licht gehalten, dies kaum durchdrang. Offenbar
hatte sich diese Entartung von innen nach aufsen,
d. h. von der Schleimhaut^aus, entwickelt, und die
übrigen Gewebe resorbirt.
Mikroskopische Analyse. Die Geschwulst ist aus
Fasern gebildet, die von Zeit zu Zeit Anschwellungen
bilden, aus cylind.ris.chen und aus kleinen Epithelium-
cylindern, und aus sehr sparsamen Kernzellen. Ca-
pillargefäfse in geringer Zahl durchzogen die Geschwulst.
Ein Umstand, der meine Vermuthuna- bestätigt,
dafs die Geschwulst von einem Punkte der
Schleimhaut ausgeht, ist, daß während die Schleimhaut
auf dem gröfsten Theil der Geschwulst unverletzt
war, an einer Stelle der Uebergang des Epithe-
liums und der Schleimhaut in die Geschwulst so unmerklich
war, dafs ich keine Gränze wahrnahm. Auch
ging die Geschwulst weder mit dem Zellgewebe, noch
den Muskeln der umgebenden Theile Verbindungen
ein.
Die Tracheotomie hätte vielleicht für kurze Zeit
das Leben erhalten können. Heilbar war die Krankheit
nicht in diesem Grade, aber sollten wir nicht
später durch vervielfachte Untersuchungen dahin gelangen
können, das Uebe}, das, wie die Leichenöffnung
dieses und der folgenden Fälle zeigt, rein örtlich
ist, früh zu erkennen und zu heilen?
2) Den zweiten Fall beobachtete ich in der Leiche
eines Mannes, den ich nicht im Leben gesehen.
Er hatte auf der Brust eine kleine mit einer weifsen
Masse gefüllte Kyste (vergl. d. Artikel Hautkrankheiten),
die linke vergröfserte Niere enthielt viel
Fett in der Nähe der Papillen, die rechte wenig,
alle übrigen Organe gesund, nirgends eine Spur von
Tuberkeln. Das Blut flüssig syrupsartig. Die vordere
Seite des Larynx ist nach aufsen und innen wohl
erhalten, eben so die linken Stimmbänder und der
.Ventrikel dieser Seite, so dafs der Kehlkopf hier ganz
frei ist, aber an der andern Seite hat sich eine Geschwulst
entwickelt, wodurch die Stimmbänder dieser
Seite verschwunden sind; sie erstreckt sich so nach
der andern Seite hinüber, dafs für den Durchgang
der Luft im Larynx nur ein gewundener Kanal von
der Dicke ejner Schreibfeder übrig bleibt. Abermals
hat sich die Geschwulst nur von einer Seite aus entwickelt
und nur allmähg die andere ergriffen, wie die
Erhaltung der Stimmbänder u. s. w. der einen Seite
zeigt. Der der Luft zugängliche Kanal befand sich