Ausserdem verzehrt der Aal kleinere Fische, In-
secten, Würmer und Gewächse; auch vom Aase
soll' er sich ernähren,
$, Fortpflanzung: Wiewohl dieser Fisch einer
der gemeinsten ist, hat man doch die Art seiner
Portpflanzung noch nicht zu entdecken vermocht.
Von Ar i s t o t e l e s bis Auf die" gegenwärtige Zeit
ist sie ein sehr oft mühsam, aber immer fruchtlos
behandelter Gegenstand der Beobachtung sehr vieler
ausgezeichneten Naturforscher gewesen, j Dr.
Blo ch hat ausführlich die Meinung jedes einzelnen
Schriftstellers, von Ar i s t o t e le s bis auf seine
eigene Zeit, angeführt. Ich will nur mit wenigen
Worten dieser verschiedenen Meinungen erwähnen.
A r i s t o t e l e s glaubte, der Aal entstände
aus verfaultem Schlamme, und es würden von diesem
Fische weder Männchen, noch W eibchen gefunden.
P 1 inius sagt bestimmt, dass die Aale
aus dem Schleim entstehen, . ; welchen sie durch
Reibung an härteren Körpern an f diese absetzeu.
Ath en a eu s , der Meinung des Ar i s t o tpl.es folgend;
leitete .dies Entstehung des Aals auch von
faulem Schlamm: her. Ander© meinten, er entstände
aus verfaulten Thieren. R o p d e 1 et nahm
an, dass der Aul aus Rogen und Fischmilch, wie
andere Fische* erzeugt würde. Ge s sn e r war
der Erste, welcher angab, dass er iebendige Junge
gebäre. Einige, und unter diesen ein ^Schwede*
sind so weit gegangen, ZU': glauben, dass Aale aus
Thau zwischen zwei Rasen hervorgehen könnten.
Andere, fabricirten junge Aale aus zerschnittenen
Aalhäuten, welche in stehendes Wasser geworfen
worden waren. Der gemeine Mann glaubt noch
heutiges Tages, dass alle Aale von einer gemeinschaftlichen
Mutter geboren; werden, welche in
dem See lebe, in welchem sich Aale aufhalten.
In späteren Zeiten hat der Eine gemeint, in den
Aalen Rogen, der Andere hingegen, lebendige
Junge zu finden. Baron Cu v ie r ist, so viel
mir bekannt ist, der neueste und glaubwürdigste
Schriftsteller, welcher sich über diesen Gegenstand
ausgesprochen hat. Er giebt in seiner Hist,
nat. des Poiss. T.I. p.533 einen allgemeinen Begriff
von den Fortpflanzungsorganen des Aals und
glaubt, dass sie sich durch Eier vermehren; da
aber die Eierleiter fehlen, so nimmt er an, die
Eier fallen in die Bauchhöhle und suchen sich einen
Ausgang aus derselben durch zwei Löcher
am After ^
Das Resultat der vielen éigenen Beobachtungen
und Untersuchungen, weiche ich hierüber zu
machen Gelegenheit gehabt habe, ist folgendes:
Um die Mitte des Jünius, wenn milde und warme
Tage ein treten, sucht der Aal seichte Ufer mit
Thon - oder weichem Sandgrunde und Schilf
(Jlrundo phragmites Linni^ wo er sich sammlet.
Er geht dann etwas vom Grunde in die
Höhe, ungefähr zur Mitte des Wassers, windet
sich spiralförmig um einen Schilf halm, und setzt
den Körper in eine Bewegung, welche bewirkt,
dass der Schilfhalm, um welchen er sich gewunden
hat, pendelähnliche Schwingungen auf und ab * i
*) „Dans certains poissons, comme l’angoille, la lamproie, les
ovaires se divisent .extérieurement en un grand nombre de
i lobes de figures diverses, tenant ensemble par la membrane
commune,,,et recelant les oeufs dans leuis duplicatures. Ce
ne sont point de.sacs, mais comme des amas de feuillets
empilés.,
On ne voit pas de canal, ejt les oeufs ne doivent s’échapper
qu’en tombant, dans l’abdomen et en sortant par l’un
des deux troux percés aux côtés de l’anys. C’est ce que
l’on croit nommément de là lamproie et ce quea l’on est
aussi réduit à penser, de l’anguille.’*