
werden gemeiniglich als eine Seltenheit verhandelt
und bei Mangel an Käufern ohne weiteres
weggeworfen. Kein Fischer hiesiges Orts versteht
die Kunst, aus ihrem Rogen den Caviar zu
bereiten, welcher in Russland eine belohnende
Handelswaare ausmacht.
G a11ung N a d e l f i s c h (Syngnathus Art.).
Von dieser zahlreichen und höchst^ merkwürdigen
Gattung kommen in Scandinavien nur wenige
Arten vor. Sie zeichnet sich aus durch ei-
nen von den Augen an stark in die Länge gezogenen
K o p f von cylindrischer Gestalt, in dessen
S p itze sich der fa st senkrecht eingeschnittene
Mund befindet. Die untere Kinnlade erhält
hierdurch das Ansehen eines Deckels, welcher die
Mundöffnung verschliesst. Die Eauchfiossen fehlen
ganz. Das Athmen geschieht durch zw ei
Athemlöcher im Nacken. In Rücksicht der Fortpflanzung
hat diese Gattung das’Eigene und bei
den Thieren durchaus Ungewöhnliche, dass das
Weibchen seine Eier (den Rogen) an den Körper
des Männchens absetzt, welches sie befruchtet,
ausbrütet und während der Entwickelung der
Jungen alle Pflichten * mütterlicher Fürsorge ausübt.
So ist das Verhalten bei allen den Arten,
welche hier angetroffen werden. Ich bin geneigt
zu glauben, dass diese ungewöhnliche und bisher
unbekannte Eigenschaft der ganzen Gattung beiwohne,
obgleich ich für jetzt und vermutblich für
immer keine Gelegenheit habe, in der Natur alle
zu dieser zahlreichen Gattung gehörenden Arten
zu untersuchen. Der an des Männchens Körper
abgesetzte Rogen erhält dort seine Entwickelung
gewöhnlich in einem besondern Organe, welches
zu diesem Zwecke geschaffen ist und seine Lage
unter dem Bauche oder unter dem Schwänze, an
dessen Basis, hat. Bei der einen und andern Art
wird der Rogen an die, ebene Oberfläche des Unterleibs
des Männchens abgesetzt. Die Nadelfische
halten sich nur im Meere auf, gewöhnlich
an den Strändern und am Grunde, stellen aber
ihre Laiche in der Tiefe, (hohen S ee) an. Ihre
Bewegungen im Wasser sind schlenkernd und wenig
lebhaft. Insecten und Crustaeeen machen ihre
eigentliche Nahrung aus. S ie sollen auch den Rogen
anderer Fische verzehren.
D ie Mee rnadel (SyngnathusAcus Linn.).
(Taf. VI. Fig, 1. Weibchen, Fig. 2. Männchen.)
Artkennzeichen. Braun mit Messingglanz. Körper
siebeneckig bis zum After, von da his zur
Schwanzflosse viereckig. After der Spitze des
Kopfes näher als der des Schwanzes. Afterflosse
mit drei Strahlen. J
ä . 3ö, Kr. 13, A. 3, Schw. 10.
Gewöhnliche Lange: 9 Zoll.
Syngnathus Acus Linn. Syst. Nat. I. p.4i<>.
En. Sv. p. 133. Gmel. Syst. I. 3. p. 1455.
Retz. Fn. p. 313. — Syngnathus corpore medio
heptagono, cauda pinnata, Arte di Gen. p. i.
Sp. p. 3. Syn. p. 3. — Die Trompete^ Bloch
T^4*Jpab. 91. Fig. 3. — L e Syngnathe
Aigmlle, La Cepede, Hist. nat. d. Pöiss. T II
p» 39. PI. 3. Fig. 1.
|p t Namen: Meernadel, Nadelfisch, Trompete
Hornfisch &c.-(Sckwed. Kant-Nil, Snipgädda etc.)
Beschreibung: Männchen: Körper langge-
streckt, gieicht dem einer Eidechse, und ist vom
Kopte bis zum After siebeneckig, von da bis zum
Hiiide der Rückenflosse sechseckig, von da aber