
det. Bei Sturmesbrausen mit Schneetreiben steigt
er am stärksten hinauf; weswegen solche héfti-
gen, mit Schneien verbundenen Winde, während
der erwähnten Monate* den Namen Nors-II (Stint-
Unwetter) bekommen habëh. Männchen und Weibchen
begleiten sich während Aet Laiche und sind
dann so dicht zusammengehäuft, dass sie sich dem
Anscheine nach nur an einander reiben, um diè letzteren
von dem Rogen zu befreien, welcher an den
unten liegenden Grund abgesetzt wird. Die Laiche
hat auf diese Weise ihren Fortgang 4— 5 Tage
hindurch, länger oder kürzer, j e nach der Jahreszeit
und Witterung; fängt sie nämlich zeitig im
Jahre an, so dauert sie immer länger, und umgekehrt,
wènn ein Spätes Frühjahr sie zurückhält.
Fang: Es geschieht eigentlich während der
Laichzeit, wenn der Stint in Menge gefangen wird,
welches gewöhnlich auf folgende Weise Statt hat.
Quer über solche Meerengen oder Ströme, zu welchen
der Stint des Laichens wegen hinansteigt,
werden Reisigzäune von frischen Tannenzweigen
gebaut, welche so eingerichtet sind, dass sich in
ihnen über den grössten Tiefen des Wassers Oeff-
nungen befinden. Ueber diese Oeffnungen stellt
sich der Fischer mit einem Hamen, welcher so
gross ist, dass er die Oeffnung ausfüllt, und so
feine Maschen hat, dass kein Stint sich durchdrängen
kann. Dieser an seinem Stiele ausgespannte
Hamen wird in die Oeffnung gesetzt, und
nach einer längern oder kürzern Zeit, je nachdem
der Fisch stärker oder schwächer heransteigt,
heraufgezogen, wonach die gefangenen Stinte aus
dem Hamen in einen nebenstehenden Nachea geschüttet
werden. Wenn der Stint an Meeres-
strändern oder Vorgebirgen laicht, wird er dagegen
mit dem Zugnetze gefangen, welches sich in
keiner andern Hinsicht von einer gewöhnlichen
Wathe unterscheidet, als dass seine Maschen sehr
fein sind. Das Ziehen des Netzes geschieht nur
in der Nacht,-wo dann die Fischer nicht selten
an den Strändern grosse Feuer anzünden, m der
Meinu^™1, wie schon erwähnt worden ist, dass der
Fisch, vom Scheine angelockt, dem Strande näher
komme. Zu anderen Zeiten im Sommer, wenn
der Stint sich in tieferen Strömen auf halt, wird
er nur mit dem sogenannten Senk-Hamen gelangen,
weicher aus einem eisernen Ringe von etwa
3 Eilen im Durchmesser besteht, an welchem das
Netz befestigt ist, und an welchen 3 oder 4
Schnüre in gleichem Abstande von einander gebunden
sind. Diese Schnüre, deren jede ungefähr
2 Ellen lang ist, werden zusammengeknuptt,
und an ihnen wird wieder ein grobes Tau befestigt,
mittelst dessen der Hamen aufgezogen wird.
Ist das Wasser nicht allzu tief, so bedient man
sich eines 9— 10 Ellen langen Stieles anstatt der
erwähnten Schnüre. Diese Hamen werden in tiefere
Ströme hinabgesenkt, und nachdem sie eme
Weile am Grunde gelegen lfäben, aufgezogei^wo
alsdann immer einige Stinte mitkommen. Diese
Fischerei ist wenig lohnend und wird nur
angewandt, damit man sich Stinte zum Köder an
der Angel für grössere Fische verschaffe, in den
hiesigen Scheeren fängt man den Stint nur zufällig,
wenn das Zugnetz um anderer Fische w l “
len gezogen wird. Gemeinhin erhält man dann
die grössere Abart.
Nutzen: Wenn gleich der Stint zu den verachteten
Fischen gerechnet wird, ist er doch von
sehr grossem Nutzen für die niedere Volksklasse,
welche genöthigt ist, sich auf kärglichere Kost zu
beschränken. Er wird während der Laichzeit an