
nung der der Vermuthung nach geschiedenen Arten
beschränken, von denen ich die erstere nenne:
D en sp i t zn a s ig en Aa l {Muraenaoxyrrhina).
Artkennzeichen. Kopf sehr spitzig. Schnauze von
den Augen an schmal, drehrund und abgerundet.
Stirne rundlich erhaben. Ünterkinnlade
sehr vorstehend. Afteröffnung klein. Flossen
dick. Pupillendurchmesser £ vom Durchmesser j
des Auges. , Iris messinggelb mit schwachem j
Kupferglanze.
JJAnguiUe long-bec, Cuv ie r , Règne animal,
T. H. p. 549.
Länge 24f- Zoll, Breite über dem After 1 | I
Zoll. Die Rückenflosse fängt 3 £ Zoll vor dem
After an. Raum zwischen den Augen | Zoll.
D e r pla t tn a s ig e A a l (Muraena platgrrhinq).
Artkennzeichen* Kopf'etwas zugespitzt, breit.
Schnauze von den Augen an breit, stark niedergedrückt,
flach. Stirne platt, untere Kinnlade
wenig vorstehend. Afteröffnung gross.
Flossen dünn. Pupille vom halben Durchmesser
des Auges. Iris kupferroth.
Länge 23 Zoll, Breite über dem After 1J-.
Die Rückenflosse fängt 2 f> Zoll vor dem After
an. Zwischenraum zwischen den Augen \ Zoll. I
L ’Anguille plat-bec, Cuvie r , Règne animal,
T* DL p. 549.
Die Farbe ist bei beiden gleich, messinggelb
mit oliyengrinem Rücken und gelblich weissem
Unterleibe. Brust- und Rückenflossen olivengrün.
Afterflosse hell gelbgrau bis fast zum Schwänze,
wo sie nach und nach die Farbe des Rückens än-
nimmt. Die Anzahl der Flossenstrahlen lässt sich
nicht so genau bestimmen, dass man daraus mit
irgend einiger Sicherheit die Artverschiedenheit
bestimmen könnte.
Anmerk. Derjenige Aal, welchen dieScheerenbewohner
Frisk-Sjö-Äl (Süsswassersee-Aal)
nennen, unterscheidet sich von dem spitznasigen
Aale nur durch die Farbe, welche bei ihm am
Rücken blau, an den Seiten silbergrau, dem Unterleibe
weiss, den Brust- und Rückenflossen blau,
der Afterflosse bis nahe zum Schwänze weiss ist.
Aufenthaltsort und Lebensweise: Ausser in
der Finnmark und dem nördlichsten Th eile Norwegens
kommt der Aal ziemlich zahlreich in allen
Meeren, Strömen und Binnenseen Scandina-
viens vor. Sogar in sehr kleinen Waldseen habe
ich ihn angetroffen, ausgenommen in solchen kleineren
Seen, in welchen sich auch Krebse {A sta -
cus fluviatilis Fahr.) in Menge finden, unter welchen
er nicht zu gedeihen scheint. Der Aal ist
ein Z u g -F isch , welcher in gewissen Jahreszeiten
an gewissen Orten fehlen würde, Wenn
er nicht bei dem Zuge ein und denselben Weg
verfolgte. Man hat geglaubt, dass er während
der Frühlingszeit, w o seine eigentliche Wanderung
vor sich geht, sich in die Flüsse begehe
und dem Strome nach dem Meere hin folge, —
eine Vermuthung, welche sich auch bei A r i s t o t
e l e s findet^). Diese Angabe ist aber offenbar
unrichtig. Wahr ist e s , dass der Aal im ^Frühjahre
die Flüsse und Ströme heimsucht, aber er
geht eben so oft gegen den Strom, als mit ihm.
Dass er nur dem Strome folge, hat man vermuth-
lieh aus dem Grunde angenommen, weil alle grösseren
Aalfischereien so angelegt sind, dass der
*) Contra anguillae inde (e fluviis) in mare veniunt.