
leiste der längste. Bauchflossen jede von 9 Strahlen;
der erste einfach, die übrigen sehr verzweigt,
der dritte der längste. Afterflosse endet etwas
vor dem Ende der Rückenflosse und hat 9 Strahlen.
Die 3 ersten ungetheilt, an der Spitze ästig.
Der erste sehr Mein, der zweite etwas länger,
der dritte fast so lang als der vierte,-der fünfte
der längste. Die Schwanzflosse hat 19 längere
Strahlen, ohne einige kürzere an den Seiten. Alle
sind sehr verästelt und schwer zu zählen. Die
Flosse ist beinahe nicht ausgeschnitten; ausgespannt
ist sie am Ende abgestutzt.
Farbe: Graulich grün, Seiten messinggelb
mit grünlichem Anstriche. Bauch gelblich rotbunt
hellem Messingglanze, Kopfseiten mehr rein-messinggelb.
Brust-, Bauch- und Afterflossen röth-
lich. Bücken- und Schwanzflosse haben die Farbe
des Rückens, an roth gränzend. Iris dunkelgelb,
mit Kupferglanze, mit äusserst feinen, dunkelgrauen
Puncten besprengt.
Aufenthalsort und Lebensweise: Von dem
äussersten Ende Schonen’s im Süden bis nach
Gulbrandsdalen in Norwegen und vielleicht noch
weiter nördlich, wird die Karausche ziemlich allgemein
in Reichen, Sümpfen und allen solchen
kleineren Seen gefunden, welche Schlammgrund
haben, und deren Ufer mit Binsen oder Gras bewachsen
sind. In grösseren Seen, selbst in der
Ostsee, findet sie sich auch5 aber sie hält sich
dann stets in seichten, grasigen und schlammigen
Buchten auf und zieht es immer vor, in einem
stehenden und trüben Wasser zu leben. Die Karausche
wächst langsam und wird selten gross.
Die grösste* welche ich gesehen habe, wog etwas
über 2 Pfd., und in den hiesigen Scheeren
wird sie selten halb so schwer. Nur in der
■wärmsten Jahreszeit, und wenn sie laicht, geht
iie mitunter an die Oberfläche des Wassers. Den
Ihrigen Theil des Jahres hält sie sich beständig
Cm Boden auf, wo sie im Schlamme nach Frass
herumwühlt. Sie wird sehr von Würmern (Ler~
naea cyprinacea L inn.) geplagt, welche sich gewöhnlich
an des Fisches Kopf anheften, doch
auch zuweilen den übrigen Körper heimsuchen,
|er von des Wurmes Bisse rothfleckig erscheint *0*
Im Alter von zwei Jahren meint man, könne die
fearausche ihr Geschlecht fortpflanzen. Sie ver-
fnehrt sich stark, und verdient in Teiche versetzt
tu werden, besonders an solchen Orten, wo kein
wüugaug'zu anderen Fischen Statt findet. Wenn
per Teich so nahe bei einem Hofe angelegt wird,
■dass man im Stande ist, die Karausche mit aus-
Jgebrautem Malze oder dergleichen Abgang aus Bern Brauhause zu füttern, so wächst sie schnell
e r und wird sehr fett danach. Von der ganzen
■Gattung* zu welcher sie gehört, hat sie das zä-
Sheste Leben fjäl und kann während des Sommers
*) Die Karauschen werden, wenigstens in der hiesigen Gegend,
oft ausserordentlich Von einem Riemenwurme (Ligula)
geplagt, welcher, von dem gewöhnlichen Riemen wurme der
FisClie (Ligula s impl ici s s ima Rud.) verschieden und
der Karausche vielleicht eigenthümlich ist. Im Sommer von
1831 hauste er in ihr fast epidemisch. Ich denke eine Beschreibung
dieser, höher, als die gewöhnliche der Fische,
organisirten Ligula-Art mit mehren anderen Beschreibungen
von Eingeweidewürmern im künftigen Jahre herauszugeben.
Cr.
**) Ein Fall möge liier zum Beispiele dienen. Das hier beschriebene
Exemplar war aus den Scheeren geholt worden,
wo es schon mehre Tage im Fisfchbehälter gesessen hatte.
Des Morgens um 5 Ulir etwa nahm man es aus dem letz-
tefn Und trug- es nach dem Pfarrhofe. Es wurde auf ein
Fischbrett gelegt, auf welchem es die ganze Zeit, während
welcher es beschrieben und abgezeichnet ward, liegen blieb.
Um 6 Uhr Abends, da der Fisch volle 13 Stunden aus dem