
Rücken- und Schwanzflosse blaugrau röthlieh.
Brust-, Bauch- und Afterflossen roth. Ln Herbste
ist der Fisch viel dunkler, bräunlich-grün, mit
wenig durchscheinendem Messingglanze, an den
Seiten silberweiss, fast unmerklich messinggelb.
Iris silberweiss, oben mit einem dunkeln Flecken
und einem feinen messinggelben Ringe zunächst
um die Pupille. Rücken-, Brust- und Schwanzflossen
blaugrau, mit röthlichem Anstrich und
schwarzem Rande. Bauch - und Afterflossen
schmutzig fleischfarben.'
Aufenthaltsort und Lebensweise. Der Kühling
kommt am häufigsten in den südlichen und
mittleren Gegenden unserer Halbinsel vor. Wie
hoch er nach Norden hinauf geht, kann ich nicht
mit Gewissheit sagen. Er hält sich gern in grösseren
Seen mit klarem und süssem Wasser auf,
wird aber auch in der Ostsee und hier unter den
Sclieeren häufig genug gefunden. Im Mälar ist
er ebenfalls gemein und wird dort an einigen
Stellen mit dem Namen Karpfen beehrt. Den
grösseren Theil des Jahres hindurch hält er sich
in der hohen See und den grösseren Binnengewässern
auf. -Er scheint ein kühleres Wasser
zum Aufenthaltsorte vorzuziehen. An seichte Ufer,
wo das Wasser weniger kühl ist, gellt er im
Sommer nie heran; man bekommt ihn dann nur
an ruhigen Abenden, sich an der spiegelblanken
Oberfläche des weitgestreckten Binnenwässers badend,
zu sehn. Im Julius und August, wo die
Sommerwärme am stärksten ist, sucht er nur solche
Ufer, welche steil und klippig sind. Während
des Winters hält er sich immer in der hohen
See auf, wo oft eine sehr grosse Menge
sich über einen mässigen Raum ausdehnt. Im
Frühlinge geht er in grossen Schaaren in die
Flüsse und Ströme, welche sich ins Meer oder
in die grösseren Seen, in welchen er sich aufhält,
ergiessen. Die Männchen machen dann immer
denVörtrapp. Sie werden von den Fischern
Eisfische (Is-Fisk ) genannt, und kommen gewöhnlich
einige Tage vor den Weibchen an. Sobald
auch die Weibchen angelangt sind, beginnt
die Laiche. Sie drängen dann gemeinschaftlich
in den Strom hinein, in welchem sie die Laiche
anstellen wollen, und „lassen sich bei der Gelegenheit
von keinem Hindernisse zurückhalten.
Dem Lachse gleich werfen sie sich über Steine
und andere Körper, die ihnen im Wege liegen,
und an solchen Stellen, an welchen das Wasser
sehr seicht ist, legt sich der Kühling auf die Seite
und schiebt sich, obgleich mit einiger Schwierigkeit,
in derselben Lage vorwärts. Wenn die Laiche
beendigt ist, begiebt er sich sogleich in die
offene See und beobachtet beim Hinausgelin ungefähr
dieselbe Ordnung, , als beim Hereingehn,
nur mit dem Unterschiede, dass nun Männchen und
Weibchen vermischt sind. Mit bewundernswürdiger
Schlauheit weicht er den Fischergeräth-
scliaften aus, die ihm in den Weg gestellt wurden.
Wie seine Gattungsverwandten scheut er
das geringste Geräusch. Gefangen lebt er lange,
nachdem er aus dem Wasser gezogen worden ist.
Nach Gm e liif und La C ep ed e soll der Kühling
sich mit dem Alter von 3 Jahren fortpflanzen.
Diese anscheinend muthmassliche Angabe
lasse ich dahin gestellt seyn. Was ich mit Gewissheit
weiss, ist, dass die unzählige Menge
Brut, welche hinter diesem Fische von dessen
Laichstelle her im Augustmouat ins Meer hinausgeht,
dann etwa 2 Zoll lang ist. Diese Grösse
scheint in Vergleich mit des Fisches Alter, das