
Stärke desselben nicht; er scheut sich vor Geräusch
und dunklen Körpern; dagegen soll er an
lebhaften Farben Gefallen finden. Die Fischer
pflegen gewisse Felsen mit Kalk zu bestreichen,
um den Lachs aus Land zu locken. Vermuthlich
stellt sich der Fisch vor, dass die weisse Farbe
von dem Schaum eines grossen Stromes herleuchte.
— Der Lachs stirbt bald, wenn er aus
dem Wasser genommen worden ist. Wachsen
soll er schnell.
Nahrungssloffe: Obzwar dieser Fisch gierig
ist, kann er doch eben nicht als einVielfrass angesehen
werden. Seine meiste Nahrung besteht
aus kleineren Fischen; Vorzüglich liebt er jedoch
Würmer und Insecten, besonders die Larven der
Frühlingsfliegen (Phryganeae).
Fortpflanzung: Das Laichen, welches allgemein
in den Flüssen angestellt wird, geschieht
im October, früher oder später, je nach der Ankunft
des Frühlings. Es soll mit Geräusch vor
sich gehen, Und das Weibchen setzt seinen Rogen
an Steine oder Sand u. s. w. ab.
Fang: Die vielen Fangarten, welche, um
diesen Fisch zu gewinnen, angestellt werden, sind
von verschiedenen Schriftstellern weitläuftig beschrieben
worden. Hier fängt man ihn nur zufällig
mit dem Zugnetze zur Herbstzeit.
Nutzen: Für wie wichtig der Lachs als Nahrungsmittel
gehalten wird, ist allgemein bekannt.
Sein Fleisch, welches eine mehr oder minder ro-
ilie Farbe, je nach Beschaffenheit der Jahreszeit
und des Wassers, in welchem der Fisch sich aufhält,
annimmt, ist gewöhnlich sehr fett, insonderheit,
wenn er vor der Laichzeit gefangen wird,
und hat ausserdem die seltene Eigenschaft, der
Fäukiss lange zu widerstehen, auch wenn es nur
zubereitet bleibt. Die Art und Weise, es zuzubereiten,
ist mannichfaltig; gewöhnlich isst man
es geräuchert, oder gesalzen.— So wenig Schaden
der Lachs anrichtet, so viel Feinde hat er
doch. Der Mensch, wie gewöhnlich, unter ihnen
der ärgste, hat hier zu Genossen Seehunde und
Raubvögel. Auch ein Wurm, die Lernaea sal-
monea L., welche dieser Gattung eigentümlich
ist, soll ihm viel Plage verursachen.
S t i n t e (Osmerus Art.).
Sie wurden'schon von A r ted i von den Lachsen
getrennt, aber von L in n é wieder zu denselben
gebracht. Sie unterscheiden sich von jenen
durch: eine kleinere Anzahl von Zähnen in den
Kinnladen; die Strahlen der Kiemenhaut belau-
fen sich auf 7— 8 . Die Bauchflossen liegen weiter
nach vom, als die Vordere Rückenflosse;
der Körper ist gestreckter, weniger zusammengedrückt
und ohne Flecken. Auch sie halten
sich sowohl im Meere, als im süssen Wasser auf,
werden aber nie zerstreut, sondern immer in ziemlich
grossen Sehaaren angetroffen. Sie suchen den
Stromgang während der Laichzeit* sind wenig
scheu und sehr fruchtbar, sterben schnell, verbreiten
einen widerlichen Geruch, halten sich in der
Tiefe auf und lieben klares Wasser über Steinoder
Sandgrund. Ihr Fleisch ist unschmackhaft.
Die meisten Arten sind klein.
D e r S t i n t (Osmerus Eperlanus).
Artkennzeichen. Kopf und grösserer Theil des
Körpers durchsichtig. Die untere Kinnlade rückwärts
gebogen und weiter vorstehend, als die