
meinde berufen ward vom Ober-Kammerjunker,
Grafen N ils Bonde, einem Manne, welcher selbst
naturgeschichtliche Sammlungen besass, selbst die
Wissenschaft studirte und, was mehr ist, freigebig
einen Theil seines bedeutenden Vermögens
zur Beförderung derselben verwandte. Ihm habe
ich eigentlich für die Aufmunterungen und den
Beistand zu danken, welche ich in späteren Zeh?
ten empfing, und, wenn ieh durch meine Forschungen
der Wissenschaft zu nützen im Stande
war, so ist Er es gewesen, welcher hauptsächlich
dazu beigetragen hat. Von Ihm wurde ich
aufgemuntert, eine Geschichte des Kirchspiels zu
schreiben, über welches er mich zum Lehrer gesetzt
hatte. Das Werk, welches ich über jenen
Gegenstand herausgab, wurde, obgleich es in
mancher Hinsicht unvollkommen war, vom Publicum.
mit Beifall aufgenommen. Dadurch wurde
ich ahgereizt, die Naturerzeugnisse, welche mich
umringten, und welche ich in der genannten Schrift
wenig mehr, als den Namen nach, angeführt hatte,
näher zu untersuchen. Nachdem ich die Säugthier
und Vögelarten, welche hier gefunden werden,
durchgegangen war, beschloss ich, ebenfalls
die Fischarten zu untersuchen, welche an den
Strändern der Insel und in ihrer Scheerengruppe
gefangen werden. Ich hatte damals schon Zutritt
zu den Bibliotheken und Sammlungen der Hauptstadt,
auch nähere Bekanntschaft mit den ausger
zeichnetsten Zoologen des Vaterlandes gemacht.
Auf ihr Anrathen begann ich die Ichthyologischen
Untersuchungen, deren Erfolge von Zeit zu Zeit
in den Verhandlungen der Königl. Schwedischen
Akademie bekannt gemacht wurden und jetzt, durch
die freundschaftliche Bemühung des Hrn. Doctors
C r ep lin in’s Deutsche übersetzt, als ein Ganzes
erscheinen.
Nachdem ich nun mit wenigen Worten die
Veranlassung zum Entstehen dieses Werkes dargelegt
habe, halte ich mich für verpflichtet, den
Leser mit der Lage und Beschaffenheit der Insel
bekannt zu machen, deren Näturerzeugnisse der
Gegenstand meiner Untersuchungen gewesen sind,
M ö rk ö , in der Provinz Südermannland im
mittlern Schweden, zwischen 58° 51' und 59° 5'
nördl. Br, und 33° 10'50" und 35° 19' der Länge,
mitten an der westlichen Küste der Ostsee und
in einer grossem Bucht dieses Meeres gelegen, hat,
ihre Scheerengruppe mit eingerechnet, 2 J schwedische
Meileii in der Länge und f Meilen in der
Breite, Von allen Seiten ist diese Insel mit Wasser
von ungleicher Beschaffenheit umgeben, so wie
auch die Stränder des Festlandes der Insei von
sehr verschiedener Tiefe und ungleich beschaffenem
Grunde sind. Da die Insel, wie schon erwähnt
ist, in einer Bucht (V i k ) liegt, so kann
sie auf keiner Seite von irgend einem grossem
Binnenwasser fF jä r d ) umgeben seyn. Ihr grösster
Abstand vom festen Lande beträgt ungefähr
| Meilen, und ihr kleinster nur 600 Fuss. Nur