
ben alle einen grossem röthlichen Flecken über
der Pupille. ✓ Das rührt vielleicht von dem Wässer
her, in welchem der Fisch sich aufhält, denn
in kleineren Binnen- und vorzüglich Waldseen mit
dunklem Wasser habe ich die Plötze allezeit mit
rother Iris gefunden. In Uebereinstimmung mit ihren
Gattungsverwandten Sucht auch die PlötzC im
Winter die hohe See. Diese ^Vorsicht scheint jedoch
nur den älteren eigen zu seyn. Die jüngeren
bleiben auch während des Winters ihrer Gewohnheit
treu, um die Ufer zu streichen und dort
ihre Nahrung zu suchen.
Nahrung: Gras, verfaulte Pflanzen, Insecten
und Würmer.
Fortpflanzung: Mit dem Schlüsse des Mai’s,
einige Tage früher oder später, nach Beschaffenheit
der Witterung, steigt die Plötze in sehr grossen
Haufen gegen die Ufer und Flussmündungen
an, um zu laichen. Das Laichen» welches 3 bis
9 mal 24 Stunden, Tag und Nacht, dauert, geschieht
immer an grasigen Ufern. Am gewöhnlichsten
sucht die Plötze jedoch Reiserhaüfen, an
welchen sie sich scheuert, um des Bogens ledig
zu werden, welcher grob und von Farbe grünlichgelb
ist. Während des Läicbens häufen sich
diese Fische dicht zusammen! schlagen mit dem
Schwänze gegen die Wasserfläche und bewirken
dadurch einen zischenden Schall, welcher nicht
andauernd, sondern schnell und abgebrochen ist,
aber nach längerer oder kürzerer Zeit wiederholt
wird.
Fang: Mit dem Zugnetze erhält man die
Plötze oft in Menge. Die grösseren fängt mail
mit dazu eingerjphteten kleinen Garnnetzen, welche
an die Rohrecke gestellt werden. Am häufigsten
indessen wird sie während der Laichzeit
gefangen. Man macht an der Stelle, an welcher
sie jährlich laicht, Einzäunungen von Fichtenreisern
zwischen eingerammten Pfählen, welche man
in eine gewisse Entfernung von einander gestellt
hat. Zwischen diese Einzäunungen senkt man
Reusen, die von Garn oder Weidenzweigen gemacht
sind, in welche der Fisch sich hineindrängt,
indem er sich an den Fichtenreisern scheuert.
Diese Vorrichtung wird Mjärde-Läger ( Reusen-
Lagert genannt und stets mit dem grösstenVor-
theile benutzt. Die Plötze wird auch geangelt, I sowohl im Sommer als im Winter. Im Sommer I wird, ein Regenwurm zum Köder genommen. Während
des Winters, in welchem das Angeln in seichten
Buchten mit grasigem Grunde anzustellen ist,
muss man einige Tage vorher ausgebrautes Malz,
gekochtes Korn m dgl. m. an der Stelle, wo man
das Angeln anstellen will, versenken. Zum Köder
nimiht man den sogenannten Plölzenwurm
CMört-MaskJ, weicher aber nichts Anderes ist, Bals die Larve des Borkenkäfers (Bostrichus T y -
pographusj, und der ohne Schwierigkeit unter der
Rinde verfaulter Baumstämme gesammelt wird.
Nutzen: Obgleich dieser Fisch wegen sei-
| nés weichen, wenig schmackhaften und grätigen
Fleisches den Vermögenderen lücht zur Speise
dient, so ist er doch eine gesunde Nahrung für
den Unbemitteltem. Weil er oft in Menge gefangen
und von Vielen verachtet wird, kann man
ihn gewöhnlich zu billigem Preise haben* Vom
gemeinen Manne wird er besonders gebraten verzehrt^
nachdem er vorher gesalzen und gedörrt
worden ist, durch welche Zubereitung er auch
den Morast-Geschmack verliert, der ihn, frisch
U gekocht, minder schmackhaft macht. Die Fischer
brauchen ihn allgemein zum Köder für den Hecht
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