
Flosse fangt mitten über dem Zwischenräume zwischen
After und Afterflosse an und endigt sich
über dem Ende der letztem. Die Brustflossen ha-
ben 36 Strahlen, von denen der erste der längste,
sehr breit ist uud aus mehren zusammengewach-
seuen Strahlenknochen zu bestehen scheint. Die
Bauchflossen haben ihre Wurzel etwas vor dem
After und jede 26 Strahlenbüschel. Die Afterflosse,
mitten zwischen dem After und der Schwanzflosse,
endigt sich unter dem Schlüsse der Rüeken-
flosse, ist etwas eingeschnitten und hat 24 Strahlen.
Dje Schwanzflosse, halbmondförmig, mit oberem
sichelförmigem, doppelt so langem Lappen als dem
untern, hat ungefähr 24 Strahlenbüschel, welche
zu zählen fast unmöglich ist, .
. Far^ \' Rücken dunkel graubraun mit Metallglanz.
Seiten grau mit wenigem Messinggelb.
Bauch weissgelb. Rücken- und Schwanzflosse
liaben die Farbe des Rückens. Die übrigen Flossen
hell an der obern Seite nach der Basis hin,
an der untern dunkel, besonders gegen die Spitze.
Iris messinggelb. r
Aufenthaltsort und Lebensweise: Der Stör
gehört ausschliesslich dem Meere und den grösseren
Flüssen an, welche sich in dasselbe ergiessen.
ln den hiesigen Scheeren kommt er höchst selten
vor* und nur während des Sommers im Mai und
Junius. Kleinere Individuen von 1— 2 Fuss Länge
erhält man jedoch öfters im Herbste in den tieferen
Strömen. Dieser Fisch hat eine sehr träge
und sanfte Gemüthsart. Wenn er sich gefangen
sieht, scheint er über sein Schicksal sehr gleich-
gültfg zu seyn. Wie ein lebloser Klotz lässt er
sicn,_und oft mittelst eines schwachen Zugnetzes,
ans Land zielin. Dann erst, wenn er ans Ufer
gezogen worden ist, thut er einen oder den andem
verzweifelten Schlag mit dem Schwänze.
Diese Schläge bezeugen eine ungewöhnliche
Stärke, welche er in diesem Tlieile des Körpers
hat. IJnläugbar gehört er zu den grössten scan-
dinavischen Fischen* Der hier beschriebene war
etwas über 3 Ellen lang, und vor einigen Jahren
fing man hier einen andern, welcher den Angaben
nach viel grösser gewesen ist.
Nährung: Dass der Stör von grösseren Fischen
lebe, scheint wenig glaublich, da sein Mund
zahnlos ist, und überdas eine solche Lage hat,
dass der Fisch, welchen er fangen sollte, sich
unter seines Feindes Kopf befinden müsste, wohin
er sich gewiss nicht begeben wird, wenn er
voraussehen muss, dass e s das Leben gelte. Dass
der Stör, wie ältere Schriftsteller behaupten, mit
einer schlenkernden Bewegung der Bartfäden kleinere
Fische anlockte, sich seinem Munde, in der
Meinung, dass jene Fäden Würmer seien, zu
nähern,* lautet etwas fabelhaft. Vermuthlich nährt
er sich von kleineren Fischen, grösseren Crusta-
ceen, Gewächsen u. s. w.
Fortpflanzung: Fab er zufolge soll der Stör
im April und Mai seinen Rogen in den grösseren
Flüssen, in welche er sich in dieser Jahreszeit,
um zu laichen, begiebt, absetzen. Der Rogen ist
fein, in Yerhältniss zur Grösse des Fisches, und
sehr dunkel.
Fang: Hier in den Scheeren wird er, wie
schon erwähnt worden ist, nur zufällig und selten
gefangen. Es geschieht nur in den Flüssen
Russlands, dass man diesem Fische sehr allgemein
nachstellt und ihn. sowohl zur Sommers- als Winterszeit
fangt.
Nutzen: Die Störe, welche hier gefangen
werden, benutzt man niemals zur Speise. Sie