
unter dem Laichen die Rogenschnur an ein Reis
oder etwas Aehnlichek befestige, und darauf ei-
nige schnelle Spränge mache, wodurch das Weibchen
die genannte Schnur Stück vor Stück herausziehe,
hat man zwar erzählt f aber wie man
diese Beobachtung habe machen können, ist schwer
zu erklären, da der Barsch nie in niedrigem Wasser
als von 6— 9 Ellen Tiefe laicht ^ und ohne
das während des Laichens scheuer ist als gewöhnlich.
a
h f Der Nutzen dieses Fisches ist in den Haushaltungen
sehr ausgedehnt. Vielleicht ist er der
schmackhafteste und gesundeste aller : einheimischen
Fische, denn obgleich er nicht den behaglichen Geschmack
des Aals, Lachses u. a. hat, so ist wenigstens
so viel ausgemacht, dass er derjenige
Fisch ist, welchen man am längsten täglich zu
gemessen aushält, ohne dass er dem Geschmacke
Widerlich wird. Die Römer hielten den Barsch
für einen grossen Leckerbissen, und Ausonius
nennt ihn eine leckere Speise für die Tafel (De-
liciae mensarumj. Gewöhnlich isst man ihn frisch;
man erhält ihn selten in der Menge, um ihn zu
salzen oder zu trocknen und auf die Weise für
die Zukunft aufzubewahren. Wenn dies mitunter
geschieht, so verliert er allezeit sehr an seinem
Wohlgeschmack. Die Schuppen sind hart und
scharf, auch nach dem Kochen, und werden' für
gefährlich zu verzehren gehalten. Aus der Haut wird
ein sehr starker Leim auf die Weise: bereitet, dass
man die Häute erstlich trocknet, alsdann in kaltem
Wasser aufweicht, die Schuppen abschabt und
die Häute in eine Ochsenblase legt, welche so
stark zugebunden wird, dass kein Wasser hinein-
dringen kann. An die Blase befestigt man einen
Stein, legt sie dann in einen Grapen mit Wasser
und kocht dies so lange, bis die Häute sich aufgelöst
kaben. P— Die Schuppen » fasste man vormals
in Ringe und anderen Schmuck. Vor einigen
Jahren brauchte man sie bei Stickereien auf
Bändern, Ridicülen u. s. w.
Fang: Im allgemeinen angelt man den Barsch
sowohl im Sommer als im Winter, im ersteren gewöhnlich
mit der Ruthe und mittelst eines Regenwurmes,
kleinerer Fische oder von der harten
Schaale entblösster Krebsschwänze als Lockspeise,
während des Winters mit der sogenannten 'Winter
AngeL Diese besteht aus der gewöhnlichen
Angelleine, an welcher ein von Zinn oder Blei
in der Gestalt eines kleinern Fisches verfertigter
Haken befestigt ist. Am schmälern Ende, welches
den Schwanz vorstellen soll, schmilzt man
einen gewöhnlichen Angelhaken ein, an welchem
ein kleiner rother Lappen befestigt wird. Zum
Köder bedient man sich entweder eines Stückchens
Speck, oder eines Barschauges. Die grösste
Menge Barsche bekommt man indessen zur Laichzeit
in Reusen, welche an den Laichstellen des
Fisches eingesenkt werden. Während des Sommers,
nach beendigter Laiche, wird er auch im
sogenannten Nachtnetze CLäggnätJ gefangen, welches
dann auf seichten Stellen oder an steinigen
Vorgebirgen ausgestellt wird. Wenn er sich drängt
(stimmarj , wird er entweder durch einen dreieckigen
Lappen, welcher aus einem Barschbauche
geschnitten wird, oder auch durch einen Streifen
getrockneter und in der Form eines kleinen Fisches
geschnittener Aalhaut geangelt. An einigen
Orten wendet man zum Barschfischen den sogenannten
Huggkrok an. Da diese Art der Fischerei
belohnend und wenig bekannt ist, dürfte eine
nähere Beschreibung derselben hier zweckmässig