
der Scïiwanzspitze näliert, mit feinen Schuppen
bedeckt, welche nur sichtbar werden, wenn die
Haut getrocknet worden ist. Ausserdem ist der
Körper mit «inenr zähen und schlüpfrigen Schleim
überzogen. Der Kopf, dessen Form bei verschiedenen
Individuen verschieden ist, ist Mein, die
Stirne mehr oder weniger platt, die Schnauze etwas
breit und von den Augen an stark zusammengedrückt;
der Mund mittelmässig gross, mit
vorstehender Unterkinnlade. Von den Augeu zur
Schnäuze laufen zwei Vertiefungen, eine an jeder
Seite. Diese scheinen die Canäle der Nasenlöcher
zu seyn, haben zwei deutliche Oeffnungen, von denen
die grössere dicht vor dem Auge liegt*4), und die andere,
kleinere in derselben Furche mitten zwischen
der ersteren und den röhrenförmigen, hohlen Anhängseln,
welche am Rande der Oberkinnlade, am Ende
des genannten Canals, sitzen. Augen an den Seiten
des Kopfes, klein, mit der Körperhaut bedeckt.
Zähne Mein und fein in beiden Kinnladen, an einem
Knochen vorn im Gaumen, an zweien oben
im Schlunde und zweien an der untern Seite gegen
dié Kiemen hin. Kiemen geschlossen. Unter
den Brustflossen liegen die Athemlöcher, von einer
Haut verschlossen. Die Seitenlinie, welche
sich etwas nach dem Kopfe zu biegt, läuft nachher
gerade hinab am Körper, in gleicher Entfernung
vom Rücken und vom Bauche. After dem
Kopfe näher als dem Schwänze. Flossen sind
eigentlich nur zwei da. Die Brustflossen haben
jede 17 Strahlen, von denen die mittelsten
die längsten und an der Spitze ästig sind. Die
zweite Flosse, welche Rücken-, Schwanz- und
Afterflosse vereinigt begreift, fängt in einiger Ent-
*) Diese hat Arte di entdeckt, zufolge dessen eigener Worte:
Hoc Auctoris est inventum. $t
femuug vom Kopfe an und läuft am Kucken fort,
von da um den Schwanz herum und so weiter
zurück an-der untern Seite bis zum After und
hat 482 Strahlen, alle getheilt, ausgenommen die,
welche zum Schwänze zu gehören scheinen und
an der Zahl ungefähr 80 sind. Wollte man die
erwähnte Flosse dem zufolge, was die Construction
der Strahlen zu gestatten scheint, emtbeilen,
so würden auf die Rückenflosse 200, die Schwanzflosse
80 und die Afterflosse 203 Strahlen kommen.
Die Farbe, welche zwischen bläulich schwarz
und gelblich grau variirt, ist sehr verschieden in
Hinsicht auf das Alter und das Wasser, in welchem
sich der Fisch auf hält. Bei dem beschriebenen
Exemplare waren der Bücken und ein 1 neu
der Seiten dunkelgrün, der Untertheil und ein
Theil des Kopfes an der untern Seite weissgrau
mit schwäch messinggelbem Anstriche. Die Flossen
hatten allé die Farbe des Rückens. Iris roth-
gelb mit Metallglanz. ' . , , , ~
So sind im allgemeinen die Aale beschaffen
gewesen, welche ich aus den scandinavischen Gewässern
gesehen habe. Sie sind indessen, wie
schon gesagt, in Rücksicht der Gestalt des Kopfes
so verschieden, dass sie sogar von den meisten
Fischern unterschieden werden, und zwei verschiedene
Arten auszumachen s c h e i n e n so fern
nicht die Verschiedenheit nur vom Geschlechtsun-
terschiede herrührt. Da, ausser dem Kopfe, die
Körperform in der Hauptsache dieselbe ist, will
ich mich diesmal auf eine vollständige Bezeich-
*) So glaubte schon Ar i s to t e l e s : „Quam autem differ en-
tiam maris et feminae angüilläe nbtarunt, scilicet alterum
cäput habere amplius atque oblongius, alteram , ,h. e. feuu-
nam , repandius, baeq non ,tp.ayis ac feminae differentia est,
sed generis. Hist. anun. lib. IT. cap, XI. p. 512.