ben Stelle an andren Tagen, an welchen kein
Dampflahrzeug dort vorbeipassirt, ans, so fällt der
Fang einigermasseii) wenn gleich in diesem Fahrwasser,
immer Viel Weniger, reichlich aus, als es
vordem dort geschehen ist und an den Stellen,
an denen eine beständige Stille herrscht, noch
geschieht. Noch ein Beispiel möge die Furchtsamkeit
des Strömlings beweisen. Vordem bediente
inan sich bei der Strömlingsfischerei in den
hiesigen Scheeren stets der Sköten; durch das
Aussetzen derselben, mit Welchem man am Abend
anfing und bis in die Nacht fortfuhr, ferner durch
das Heraufziehen, Welches dagegen des Morgens
früh angefangen und bis* zum Vormittage fortgesetzt
ward, wurde der Strömling den grossem
Theil der Nacht und des Morgens hindurch vom
Laichen abgehalten, welche Zeit doch bei fast
allen Fischarten diejenige ist, zu welcher das
Laichen am stärksten vor sich geht. Die Folge
hiervon War, dass der Strömling seine alten
Laichstellen aufgib und sich andere in solchen
Gegenden wählte, iii denen keine Sköten benutzt
werden konnten. Der Scheerenbewohner fand
sich desshalb gezwungen, sich grössere, sehr tiefe
Zugnetze anzuschaffen, um dem in der Tiefe laichenden
Strömlinge beizukommen. Nachdem diese
Fischerei mit den genannten tiefen Netzen mehre
Jahre lang fortgesetzt worden ist, hat sich der
Strömling wieder seichteres Wasser aufgesucht
und beginnt auf’s neue, sich mittelst der seit, mehren
Jahren bei Seite gelegten Sköten fangen zu
lassen. Dies scheint zu beweisen, dass der Strömling
mit Geräusch verschont seyn will, wenigstens
während der stärksten Laichzeit, wenn er die
Laichstelle nicht verlassen soll. Anders verhält
es sich mit den sogenannten Strömmingsvarpen
fsolchen Stellen des Strandes, nach welchen der
Strömling sich während der Streichzeit begiebt).
Diese verändern sich nicht, wenn auch auf ihnen
viel, und zu was für einer Zeit es seyn mag,,
gefischt wird. Hiervon muss der Grund dann,
gesucht werden, dass solche Stellen von dem
Fische zu keinem stehenden Aufenthaltsorte gewählt
worden sind, sondern dass er über sie nur
wegstreicht, um zu der Laichstelle zu gelangen
oder sich von dieser zu entfernen. Endlich half
der Strömling auch die Eigenschaft, sehr bald,
nachdem er aufgefischt Worden ist, zu sterben.
Die Nachrichten, welche wir hierüber haben, sind
jedoch übertrieben. Man glaubt gewöhnlich, er
sterbe in demselben Augenblicke, in welchem er
über die Wasserfläche heraus kommt. Ich habe
selbst in dieser Hinsicht sehr viele Versuche angestellt
und gefunden, dass es dabei | auf den
Wärmegrad der Luft ankommt. Im Frühjahre,
am Schlüsse des Aprils, wenn die Luft noch kühl
und oft kalt ist, lebt der Strömling 18 20 Minuten,
nachdem er aus dem Wasser gekommen
ist. Wird er spät am Abende oder in der Nacht
gefangen, so dauert es eine volle halbe Stunde,
ehe er stirbt. Hierbei ist indessen erforderlich,
dass er mit Behutsamkeit aufgenommen und keiner
äussern Gewalt blossgestellt werde. Weiter gegen
Sommer, z. B. in der Mitte des Maies, lebt
er nie über 8 — 10 Minuten und gegen die Mitte
des Sommers, wenn die Luft recht warm ist, hält
er sich selten über 4 Minuten am Leben. Hierbei
muss jedoch bemerkt werden, dass die Individuen,
mit denen ich die obigen Versuche gemacht habe,
in keinen Netzen testgesessen hatten, sondern
mittelst eines Gefässes ohne alle Beschädigung
aus dem Wasser genommen und auf das Land