
das eine Ende der Sköten (den Skötestrang),
oder er wirft auch Anker aus und bringt die
Nacht auf der See zu. Diejenigen, welche ihre
Fisüherei in einem seichtem Wasser treiben, und
denen es an Mitteln fehlt, sich die ziemlich theu-
ren Sköten zu verschaffen, gebrauchen Setznetze
(Sütl-Notar) *). Dieser bedient man sich ebenfalls
während der Frühlingszeit , aber sie können
nur in seichterem Wasser näher am Lande ausgestellt
werden und werden nie während der
Nacht bewacht. Es ist eigentlich eine Art des
Fischens für Aermere. Die Herbstfischerei wird
nur mit Sfcöten an Stellen betrieben, an denen
das Wasser tief ist. Diese Stellen finden sich
gewöhnlich an Scheeren und Vorgebirgen, oder
in Stromgängen. Die Sköten werden dort auf
ähnliche Weise ausgestellt, wie es schon bei der
Frühlingsfischerei erwähnt worden ist. Der Strömling,
welcher während dieser Jahreszeit gewonnen
wird, ist kleiner, als der Laichströmling im
Frühjahre, und viel fetter. —- Die Winterfischerei
wird in den hiesigen Scheeren so wenig ausgeübt,
als sie wenig lohnend ist, so dass sie kaum erwähnt
zu werden verdient. Den Strömling, welcher
hier während des Winters gefangen wird, bekommt
man immer mit dem Eisnetze, welches in
Ansehung der Gestalt und der Aufstellung sich
in keiner Weise von dem beschriebenen Strörn-
lingszugnetz unterscheidet. Bloss, um Strömlinge
zu erhalten, wird das Zugnetz hier nie gezogen.
*) Das Setznetz, hat eben so grosse Maschen und dieselbe
Tiefe, wie der Sfcote, ist aber um 30 Faden und darüber
länger. Diese Netze gleichen völlig gewöhnlichen Garnnetzen
und hahen am obern Örtstricke kleine Flossen von Kieferrinde
statt der Klötze. Sie werden mehrentheils einzeln gesetzt,
und selten werden deren mehre in einer Strecke an einander
befestigt.
Doch bekommt man sie zufällig, wenn anderen
Fischen nacbgetrachtet wird, und dann immer in
Menge. Die Scheerenbewohner haben, wie schon
erwähnt worden ist, gewisse Gegenden (Varp), in
welchfen immer Strömlinge gefangen werden; aber
der Strömling muss in der Gegend aufgesucht
werden und findet sich nie, oder doch höchst
selten, auf derselben Steile bleibend. Der Winterströmling
ist eine kleinere und magrere Sorte
desjenigen, welcher im Herbste mit Sköten gefangen
wird, |
Der Nutzen des Strömlings ist eben so gross,
als allgemein bekannt. In den hiesigen Scheeren
macht er vielleicht die einzige Zuspeise des Schee-
renbewohners zu seinem spärlichen Brote aus.
Er wird entweder frisch, oder gesalzen verzehrt;
selten räuchert man ihn zum sogenannten Bücklinge.
Wenn dies mitunter geschieht, so wird
die Räucherung in der sogenannten Räucherbude
(Badstuga) betrieben, in welcher gewöhnlich
Korn gedörrt wird. Sie wird nicht, wie man
gemeinhin glaubt, durch Wachholderzweige ver-
1 richtet, sondern ,es werden zu ihr Späne von
Eichenholz, am liebsten von solchem, welches alt
und morsch ist, angewandt. Das Räuchern lässt
sich freilich mit Wachholderreisern bewerkstelligen,
und vermufklich ist aller Bückling, welcher
im Handel vorkommt, auf diese W eise geräuchert;
aber der so geräucherte kann an Güte nie mit
dem durch Eichenholzspäne geräucherten verglichen
werden. Ausser dem Scheerenbewohner
ist der Seehund der ärgste Feind des Strömlings
in den hiesigen Scheeren, wenn man den Sclinä-
pel und andere Fische ausnimmt, die dem laichenden
Strömlinge folgen und seinen Rogen verzehren.
Vermuthlich macht der Strömling des
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